Calatafimi Segesta

Wir verlassen Palermo in Richtung Westen. Auf Sizilien sind die Autobahnen offenbar mautfrei. Der griechische Tempel von Segesta ist unser Ziel. Der Tempel ist schon von weitem sichtbar und mutet an wie die Akropolis in Athen. Der Tempel wurde nie fertig und daher auch nie genutzt. Auf dem gegenüberliegenden Berg befindet sich das sehr sehenswerte antike Theater. Die Kulisse bildet der Berg, bei guter Sicht wohl auch das Meer im Hintergrund. Leider gibt es immer wieder heftige  Regenschauer. Die leuchtende Blumenpracht wird dadurch aber kaum beeinträchtigt.

Die Suche nach einem Stellplatz erweist sich danach als schwierig.  GPS-Daten und die Navigation unseres Garmins waren nicht hilfreich. Den ersten Platz können wir gar nicht entdecken. Für den zweiten Platz schickt uns das Garmin übers Wasser und findet dann doch noch den Platz. Er sieht aber nicht sehr vertrauenswürdig aus. Wir beschlossen einen Campground über Google Maps zu suchen und wie schon in Nordamerika führt uns Google zielstrebig zum Platz. So lernt man die Gegend kennen…

Fahrt nach Italien Etappe 1

Unsere Reise beginnt in Trossingen mit dem Kauf einer Gasflasche. Wir kommen erst relativ spät los. Unser erstes Ziel ist eine Stellplatz bei Pavia auf dem Weg zur Fähre in Genua. Wir wählen die Route über den San Bernardino Tunnel. Es  dauert zwar deutlich länger ist aber dafür ziemlich leer. Bis Milano geht es recht zügig. Dann aber merken wir deutlich die Auswirkungen des Feierabendverkehrs. Es ist schon dunkel als wir den Stellplatz beim Kloster Certosa di Pavia erreichen.

Certosa di Pavia

Nach einem gemütlichen Frühstück im trauten Heim (10 Monate in Nordamerika) wandern wir zum Kloster Certosa Di Pavia. Bis 12:00 Uhr ist der Eintritt frei! Erbaut wurde das Kloster vom 14. bis zum 16. Jahrhundert. Es macht einen feudalen Eindruck. Die Padres hatten jeweils eigene „Appartements“ mit einer kleinen Kapelle. Die Klosteranlage wurde ursprünglich für den Kartäuserorden erbaut. Gegründet wurde das Kloster 1396, zwischendurch aufgelöst und 1968 wiederbesiedelt ( siehe Wiki). Wir dürfen uns einer Führung anschließen und können alle freigegebenen Räume besichtigen. 

Gegen Abend fahren wir weiter Richtung Genua. Natürlich sind wir zu früh dran, sind aber nicht die ersten.

Mit der La Suprema nach Palermo

Fähre fahren in Italien ist immer wieder lustig. Erst tut sich gar nichts und dann muss alles ganz schnell gehen. Kaum sind wir an Bord stehen wir vor unserer Kabine – aber ohne Schlüssel. Den Menschen mit dem Schlüssel müssen wir erst suchen. Die Rezeption ist hier nicht zuständig. Die Kabine ist größer als so manches Hotelzimmer. Nach einem Aperol Spitz und einem Peroni ziehen wir uns auf das Zimmer zurück. Die Fähre legt pünktlich um 22 Uhr ab.

Palermo

Der Tag auf der Fähre verlief träge und wir dachten, wir kommen gar nicht mehr hoch. Um 16:30 Uhr mussten wir die Zimmer verlassen, weil der Reinigungsdienst anfangen wollte. Bis zum Anlegen der Fähre dauerte es dann noch 2 Stunden.

Nach einem kleinen Umweg haben wir unseren ersten Stellplatz in Palermo erreicht. Gut versteckt, so dass wir erst einmal vorbei gefahren sind. 

Stadtbesichtigung

Wir wachen auf und es regnet wie angekündigt. Während einer Regenpause machen wir uns auf den Weg in die Stadt. Eine gute Stunde laufen wir bis zum Quattro Canti, dem Zentrum der Altstadt. Hier wirkt alles sehr chaotisch. Autos parken kreuz und quer. Fußgänger werden ignoriert. Müll ist allgegenwärtig. Aber einen besonderen Reiz strahlt die Stadt trotzdem aus und es macht Spaß durch die Straßen zu spazieren.

Immer wieder gibt es interessante Ecken zum Beispiel ein enger Innenhof mit einer hohen Palme mitten darin. Die Architektur ändert sich von Straße zu Straße. Immer wieder enge Gassen und eine Kathedrale an der offensichtlich Jahrhunderte gebaut wurde.

Patricks Tanten im bayerischen besuchen

Unsere Kanadier sind über Weihnachten und Neujahr über den Atlantik gekommen. Nun nutzen Patrick, Alex, Heidi und ich die gemeinsame Zeit um in den ruhigen Tagen nach Neujahr in Pöcking und Wendelstein vorbei zu schauen. Heidi und ich übernachten im Detlef. Die Kinder bei den Tanten.

Am Donnerstag, 2. Januar 2025, treffen wir zum Kaffee in Pöcking ein und haben danach noch Gelegenheit hinunter zum Starnberger See nach Possenhofen zu spazieren. Hier residierte einst die Sissy. Abends wird üppigst Pizza im Mille Lire in Tutzing serviert. Es hat zu schneien angefangen. So viel Schnee hat Detlef noch nie gesehen. Den Vormittag nutzen wir zu einem Besuch im BMW-Museum in der Nähe des Olympia-Geländes von München. Leider haben viele andere die gleiche Idee und es ist eine ziemliche Drängelei um die Fahrzeuge herum. Heidi sichert sich mit einer Maske.

Abends in Wendelstein tauchen alle Biedermänner und Biederfrauen auf und es wird ein lustiger Abend. Alex und Patrick übernachten im Hotel Wendelstein. Die Heimfahrt am Samstag nutzen wir zu einem Abstecher nach Rothenburg ob der Tauber.

NA158 – Abschied

Zehn Monate Nordamerika sind vorbei. Wir hatten uns an ein Leben im Van gewöhnt. Keine 14qm Wohnfläche und wenig Auswahl bei der Kleidung. Meistens ein Pfannengericht vom Gasherd zum Abendessen. Es war erstaunlich mit wie wenig wir auskamen. Ein bißchen Wehmut war die letzten Tage immer dabei. Aber auch Lust auf Karlsruhe und unser Haus und das schöne Badener Land. 

Wir trafen noch einige Gleichgesinnte. Angelika und André aus der Schweiz übernahmen unsere Propan-Gasflaschen und wir hatten noch viel Spaß bei einem gemeinsamen Essen. Klaus aus Thurgau gab gleichzeitig  mit uns sein Womo ab. Und letztendlich nahmen uns Andrea und Konrad aus Freiburg in ihrem gerade abgeholten Wohnmobil mit in die City von Halifax hinein, was natürlich super war.  Der Rückflug verlief zwar nicht wie geplant aber dennoch recht unspektakulär. In Frankfurt wurden wir von unserem treuen Follower Michael erwartet.

Ein Resümee

Wir wurden und werden häufig gefragt, was uns auf unserer Reise am besten gefallen hat. Wir haben viele neue Eindrücke gesammelt und waren manchmal ganz erschlagen von den Landschaften und der Natur. Wir konnten uns vorher gar nicht vorstellen, wie riesig und vielfältig Kanada ist. In den USA war eindeutig der westliche Teil unser Favorit mit der Kargheit der unterschiedlichen Wüsten und den bizarren Canyons. 

Als RV-Reisende haben wir auch die Einschränkungen in Bezug auf Stellplätze, Rastmöglichkeiten an den Straßen oder die Verfügbarkeit von Campgrounds kennengelernt. Es wird im voraus, insbesondere in den Nationalparks, häufig reserviert und dann nicht belegt. Das heißt, der Campingplatz ist fast leer und man bekommt dort trotzdem keinen Platz. Andererseits gibt es im Westen viel BLM-Land. Dort darf man kostenlos stehen und sucht dann lediglich nach einer Dumpstation.

In zwei Wochen können wir voraussichtlich unseren Detlef in Hamburg wieder abholen und für die nächsten Reisen auffrischen.

NA157 – Ein Spektakel in Moncton

Wir hatten uns überlegt, ob wir der Bay of Fundy noch einmal einen Besuch abstatten sollen und sind dann in Moncton gelandet. 

Es war gerade Ebbe und der Peticodiac River leerte sich gerade. Das Wasser ging soweit zurück, dass nur ein schlammiges Flussbett übrig blieb. Jetzt hieß es warten bis die Flut kommt.

Peticodiac River, das Wasser kommt vom Meer hoch geschossen.

Für 16:11 Uhr war sie angesagt und ziemlich genau um 16:00 Uhr nahm das Spektakel seinen Lauf. Bei Springflut wäre es wahrscheinlich noch beeindruckender gewesen. Die Welle kam relativ schnell und innerhalb kürzester Zeit füllte sich das Flussbett wieder. Die Canada Goose mit ihrem Nachwuchs hatten aber das niedrige Wasser bevorzugt.

NA156 – St. John River bis Fredericton

Die tatsächliche Rückreise ist in Sicht und wir fahren von Québec in Richtung Rivière de Loup, dann weiter nach Osten. Wir haben nicht erwartet, dass der Norden von New Brunswick noch ziemlich französisch ist. 

An der Big Axe Brewery hatten wir einen ruhigen Stellplatz und die Gelegenheit ein akzeptables Bier zu trinken. Rainer versucht inzwischen auch ab und zu an einem IPA. Ziemlich gehopft das Gebräu…

The Big Axe Brewery hat ihren Namen von der weltgrößten Axt in der Nackawic Arena am St. John River. Die Region hier lebt vorwiegend von holzverarbeitenden Betrieben. 

In Fredericton, das wir dieses Mal besichtigten und nicht nur am Walmart übernachteten, hatten wir zunächst Schwierigkeiten den richtigen von der Stadt ausgewiesenen Parkplatz zu finden. Sehr wenig konkrete Schilder verhinderten fast eine Besichtigung der Stadt. Sie beherbergt eine alte britische Garnison in der heute ein College für Kunst untergebracht ist. Die Städte hier unterscheiden sich schon sehr von amerikanischen Städten und man fühlt sich tatsächlich Europa näher.

NA155 – Radfahren in Québec

Patrick und Alexandra wohnen direkt am Rivières Saints Charles. Von dort konnten wir kilometerweit am Fluss entlang zu den Chute-Montmorency gegenüber der Brücke zur Ile d‘Orleans radeln. Halb Québec war auf dem gut ausgebauten Radweg unterwegs. Hier fährt man ja häufig mit dem Auto zum Radfahren. Alle brav mit Helm und häufig sportlich mit dem Rennrad. 

Um noch einmal einen Blick auf die überhaupt nicht nordamerikanisch wirkende Altstadt von Québec City zu werfen, fuhren wir am nächsten Tag in die entgegengesetzte Richtung an den Hafen von Québec. Am Fähranleger geht es direkt zur „Le Petit Champlain“. Die Straßen waren voller Touristen. Die Saison hat begonnen. 

Da Patrick hier lebt, werden wir die Stadt voraussichtlich noch häufiger besuchen. 

Die Radtour ging weiter zum Quai des Cageux, einen neu angelegten Freizeitpark am Lorenz.

NA154 – Baseball Québec gegen Sussex

Zum ersten Mal überhaupt waren wir bei einem Baseball-Match. 

An drei Tagen hintereinander spielten die Québec Capitales gegen die Sussex County Miners. 

Mit Hilfe von YouTube und Alexandra versuchten wir uns mit den Regeln vertraut zu machen. Pitcher, Catcher, Strike etc., Rainer hatte sich dann noch intensiver mit den Regeln beschäftigt. 

Natürlich klatschten wir für Québec! Das Publikum ging begeistert mit. Besonders im 9. Inning, als es so aussah, als würde der nächste Wurf das Spiel für die Capitales entscheiden. Insgesamt war es also gar nicht so langweilig wie gedacht…

Leider haben die Capitales verloren.

NA152 – St-Laurant-de-I‘Ile-d‘Orléans

Im Lorenz liegen mehrere Inseln, wobei die Ile-d‘Orléans eine der größten ist. Dort wird viel Ackerbau betrieben und auch Wein angebaut. Wir wollten die Insel mit dem Rad umrunden, ca. 60 km. Kein Problem dachten wir. Die Insel wirbt auch damit, sie mit dem Rad zu erkunden. Aber, wie häufig, kein Radweg, sondern die gesamte Strecke auf zum Teil stark befahrener Straße. Und dann natürlich immer Wind von der falschen Seite. Wir schafften daher nur einen Teil der Strecke und umfuhren den Rest noch mit dem WoMo.

Auf dem Rückweg über eine Brücke hatten wir einen guten Blick auf den Wasserfall von Québec den wir im vergangenen August schon einmal besucht hatten. Damals noch mit weniger Wasser.

Cetus Tiger auf dem Weg von Südafrika nach Trois-Rivières

Wir sammeln Erlebnisse und keine Briefmarken