Um 9 ins Taxi und ab in die Berge. Schöne geschwungene Straßen führen immer weiter in die Höhe. Die EU hat auch hier
Ihre Spuren hinterlassen. Super Infrastruktur. Glatter Asphalt. Das Tal wird immer enger. Die Straße windet sich nur noch
einspurig den Berg hinauf. Wir kommen am Besucherzentrum Los Tilos an. Hier gibt es den größten Lorbeerwald der Kanaren.
Lorbeerwälder hatten wir ja auch schon auf Madeira, aber hier wurde der Wald nicht von Europäern angepflanzt, sondern
war schon immer da. Es gibt daher auch nicht nur eine Sorte, sondern fast 20. Also keine Monokultur, sondern viele verschiedene
Bäume, darunter auch der El Tilo – der Stinklorbeer. Stinkt, wenn man ihn fällt.
Wir dürfen gleich wieder unsere Taschen-lampen einsetzen und eine erste Laveda entlang wandern. Aber die Kanaren sind
keine Levada-Inseln – hier sind die Kanäle gedeckelt, oder es sind gleich Rohre. Es rauscht, das war es dann
schon mit dem Wasser.
Die ersten beiden Wanderungen des Tages sind Stichwege, wir müssen also den gleichen Weg wieder zurück.
Den Felsenkessel des Barranco del Agua können wir leider nur zum Teil genießen, der hintere Bereich ist gesperrt. Aber immerhin gibt es einen Wasserfall zu sehen. Später werden wir sehen, dass es sich um einen künstlichen handelt.
Oben auf den Aussichtspunkt Espigon Atravesado muss ich Heidi alleine rauflassen. Das ist eng, schmal, klein, kein sicheres Geländer und es geht steil runter auf 3 Seiten. Nee, nicht mit mir.
Nach unserem mageren Wandereressen, ein paar Pflaumen, ein paar Kekse, ein Riegel, machen wir uns auf den Weg zum Zielort. Barlovento. Wir müssen fast eine Stunde aufsteigen. Insgesamt werden es heute 1500 Höhenmeter. Den ganzen Tag über ist es schwül. Wir trinken 3 große Wasserflaschen leer.
Punkt 4 Uhr sind wir nach über 5 Stunden wandern an unserem Zielhotel eingetroffen. La Palma Romantica. Wir dürfen
in diesem schönen Hotel 2 Nächte bleiben.