Knapp 3 Stunden die deutsche Alpenkette entlang über München geht es am Freitag-Nachmittag noch nach Burghausen. Hier wartet eine richtige Burg auf mich und nicht das Spielzeug eines bayerisches Herrschers, der das Geld seiner Untertanen für seine Hobbies missbraucht.
Also die Stadt Burghausen hat sich richtig Mühe gegeben die Stadt und ihre Geschichte für jeden und jederzeit verfügbar zu machen. Über die Webseite der Stadt (Burghausen.de) gelangt man auf einen digitalen Stadtführer, der einen zu 12 Stationen in der Altstadt führt. Es werden spannende und lustige Dinge zur Geschichte der Stadt erzählt. Die Stadt wird nur durch die Salzach von Österreich getrennt. Burghausen wurde reich durch den Salzhandel. Salz wurde in Hallein aus dem Berg geholt und über die Salzach nach Burghausen transportiert. Erst hier durfte es weiter verarbeitet und über Land transportiert werden. Die Salzhändler wurden erst im 16. Jahrhundert entmachtet, als der Herzog 1594 für sich ein Salzmonopol errichtete. Die nächsten 300 Jahre dümpelte die Stadt vor sich hin. Erst die Eisenbahn und Wacker Chemie holte die Stadt aus ihrem Schlaf.
Den Weg rauf zur Burg musste ich das ISY wieder schieben. Immerhin weiß ich jetzt wie die Schiebehilfe funktioniert. Die Burg beeindruckt weniger durch ihre Größe, als durch die Vielzahl der Innenhöfe, insgesamt sechs an der Zahl. Der Burgberg ist nahezu umschlossen von der Salzach und dem Wörthsee. Im Süden ist ein Abhang. Lediglich im Norden gibt es einen direkten Zugang. Ein Angreifer hätte sich durch fünf Höfe schlagen müssen und wäre dann vor der eigentlichen Festung gestanden, die auch noch einmal durch einen Graben gesichert ist. Napoleon hat die nördlichen Festungsteile geschliffen, sodass die Burg heute „nur“ noch 1015 Meter lang ist.
Morgen früh geht es dann weiter nach Wien.