Wien zum elften Mal mit dem Womo. Diese Anreise wird ein wenig länger dauern und uns zurück in den Winter führen, obwohl es bereits Anfang April ist. Temperaturen um den Gefrierpunkt selbst in Karlsruhe. Es geht nach Bad Dürrheim. Seabridge bietet am ersten April-Wochenende eine Vortragsreihe zu ihrem Reiseprogramm. Wir möchten Samstag-Vormittag den Vortrag zur Verschiffung nach Nordamerika anhören. Denise Hoffmann, die Tochter des Seabridge Gründers, steht fast zwei Stunden Rede und Antwort. Vieles kennen wir schon wie die Art des Autotransportschiff mit Roll-on/Roll-off, das heißt unser Detlef wird auf das Schiff gefahren und wird spätestens Donnerstags in der Woche vor der Abfahrt in Hamburg sein; Montag ist immer Abfahrt und, wenn alles gut geht, ist er 2 Wochen später in Halifax.
Der Stellplatz in Bad Dürrheim ist riesig. Er war auch schon gut gefüllt. Wenn Seabridge ruft, dann kommen die Fans von Weltreisen aus ganz Deutschland und der Schweiz. Es findet sich alles was zum mobilen Reisen taugt. Vom Pick-Up mit absetzbarer Kabine bis hin zum geländegängigen Allrad-LKW. Aber auch Weißware, wie unser Detlef ist vertreten. Wir haben nicht lange im Eingangsbereich gesucht, sondern sind gleich den Hinweisen auf freie Plätze gefolgt und tatsächlich eine große, leicht abschüssige Wiese hat noch genügend freien Raum. Warum ich auf die Idee kam, die Wiese zu durchqueren und Heidi kein Veto eingelegt hat? Der Weg zum geplanten Platz schien vorwärts leicht zu erreichen. Kein Rückwärtsfahren, einfach Fahrzeug rein rollen lassen. Aber es kam anders. Etwa in der Mitte der Wiese war ein kleines Loch und darin blieb unser Detlef hängen. Ein Frontantriebler hat nun verloren. Die Vorderräder drehen durch. Da braucht es Anschieber. Ich mache mich auf die Suche nach dem Platzwart und schildere ihm meine Dummheit. Er meint zunächst, da brauchen wir den ADAC. Sein eigener Schlepper hat den Winter nicht überlebt und wird gerade repariert. Ich kann den Platzwart aber überzeugen, dass ein paar helfende Hände uns wieder flott machen. Einige Minuten später sammeln sich ein paar kräftige Kerle hinter unserem Detlef und gemeinsam schaffen wir das Fahrzeug aus dem Loch und Detlef erreicht mühelos den rettenden Weg.
Sonntag ist SWR3-Synchron-Grillen angesagt. Wir konnten meinen Bruder Jürgen überzeugen mitzumachen. Er hat die Liste der Frischeprodukte eingekauft. Ich den Rest. Um 13:00 Uhr ist “Angrillen”. Aber angefangen wird schon Stunden vor. Gemüse schnippeln. Den Grill richten. Die Zutaten bereitstellen. Als erfahrene Mitgriller kennen wir das Prozedere schon länger. Für Jürgen ist es das erste Mal und für ihn artet die Aktion in Streß aus. Ständig müssen wir auf den Live-Stream schauen. Was führen Laffer und seine Partnerin gerade vor? Insgesamt sind 4 Gänge geplant. Vor allem die Vor- und die Nachspeise sind immer wieder äußerst schmackhaft. Der Hauptgang ist auch dieses Mal mehr etwas fürs Auge, als für den Gaumen. Sieht gut aus, schmeckt aber eher durchschnittlich. Das Huhn bekam zum Dünsten übrigens einen umgedrehten Blumentopf übergestülpt. Später kamen noch die Eltern hinzu. Wie erwartet hat sich Vater recht schnell gelangweilt und aufs Sofa gelegt. Mutti hat interessiert zugeschaut und wollte immer wieder mitmachen.
Nach einem Übernachtungsstopp bei Renate in Pöcking geht es nach Hallstatt. Hallstatt ist eigentlich bekannt für sein Salzbergwerk und die archelogische Fundstätte. Menschliche Besiedlung gab es hier schon 3000 Jahre vor der ersten Pyramide. Aber heute haben die Chinesen Hallstatt vereinnahmt und irgendwo in ihrem Riesenreich nachgebaut. Oben rechts sind wir zwei am Instagram Hotspot, den jeder asiatische Europabesucher hinter sich bringen muss. Der Ort ist wirklich schön und die Lage natürlich einmalig. Das Dorf liegt im Schwemmgebiet des Gebirgsbachs, der das Plateau gebildet hat, auf dem vor allem die Kirche steht. Der Ort wurde öfters von Überschwemmungs-katastrophen heimgesucht. Die Menschen kamen aber immer wieder, da die Salzvorkommen bis heute verlockend und ertragreich sind.
In Wien trafen wir erstmals auf einen vollen Platz in der Perfektastraße. Also sind wir weiter zum Campingplatz in Klosterneuburg. Dort haben wir mittlerweile den Platz 61 für uns “reserviert”. Wir haben dann noch ein langes Wochenende mit Oliver und seinen Eltern verbracht. Auf dem Heimweg ein kleiner Besuch am Grab von Malchen und Georg.