Kurz vor Jasper wurden wir vor aggressiven Elks gewarnt, haben aber keinen gesehen sondern nur gehört. Von unserem Campground in die Stadt waren knapp 4 km zurückzulegen. Jasper ist zwar auch touristisch, war aber nicht so überlaufen wie Banff.
Ein wichtiger Ort für die Bahn von West nach Ost. Ewig lange Güterzüge waren wieder unterwegs.
Wir fuhren am nächsten Tag weiter…es fing wieder an zu regnen! Wir beschlossen daher, die Rockys schon eher als geplant zu verlassen.
Wir sind bis zum heutigen Rand des Gletschers über Geröll gewandert. Es war schon beeindruckend zu sehen, wie der Gletscher die Felsen abgeschliffen hat und wieviel Geröll hier transportiert wurde. Das erste Schild zum Gletscher zeigt das Jahr 1908 und liegt an der Straße. Jedes Jahr weicht der Gletscher um 5 Meter zurück, so dass wir ein ganzen Stück bis zu einem Parkplatz am Fuße des Eisfeldes fahren mussten.
Auch am Gletscherrand macht der Tourist nicht Halt. Es gibt Touren auf dem Eis und sogar Extra Bustrips auf dem Eisfeld werden angeboten.
Die Weiterfahrt nach Jasper führte uns auch an den im Frühjahr verbrannten Wäldern vorbei. Ab Eingang zum Jasper Nationalpark waren alle Campgrounds geschlossen und je näher wir dem Ort kamen, desto deutlicher wurde das Ausmaß der Brände sichtbar. Interessant war aber, dass die wunderbar Herbst-gelben Blätter der Birken und Aspen noch vorhanden waren.
Die Bäume bilden überhaupt einen sehr schönen Kontrast zum sonstigen moosgrün der Nadelbäume.
Weiterfahrt in Richtung Jasper Nationalpark über eine der schönsten Straßen Kanadas. Es war auch wirklich beeindruckend in den Rocky Mountains an vielen Gletschern vorbei nach Jasper zu fahren.
153 km zur nächsten Tankstelle
Begonnen haben wir am Bow Lake bei 3 Grad. Hier kamen jetzt zum ersten Mal unsere Winterklamotten zum Einsatz, einschließlich Mütze und Handschuhe.
Weiter ging es bis auf 7000 Fuß bzw. 2100 Meter hinauf. Ein weiteres Highlight war der Peyto Lake. Eine kurze Wanderung zum höchsten Punkt des Icefields hat uns einen wunderschönen Blick gewährt. Aber wieder relativ viele Leute, die sich über den ersten liegen gebliebenen Schnee freuten und an einer ganz speziellen Stelle unbedingt ein Bild machen mussten.
Das Wetter meinte es nicht gut mit uns. Der Winter in den Rocky Mountains ist nicht mehr weit…
Nachdem ich mein im Visitor Center liegen gelassenes Smartphone wieder hatte, haben wir uns mangels verfügbarem Shuttlebus-Platz mit dem Fahrrad auf den Weg zum Lake Moraine und Lake Louise gemacht.
Eine Fahrradtour von insgesamt ca. 35 km und lt. Garmin 580 Höhenmeter haben wir uns zugemutet. Dank I:sy ging’s für mich wieder ganz easy, während Rainer mal wieder eine Trainingseinheit absolvieren konnte.
Der Lake Moraine hat eine wunderbare Farbe, die hier die Gletscherseen aufgrund ihrer Bodenbeschaffenheit alle aufweisen. Das Blau ist kaum zu glauben. Der Ausflug hat sich trotz Regen gelohnt. Auch die vielen Asiaten lassen sich nicht aus der Ruhe bringen.
Auf dem Rückweg zum Campground sind wir dann noch kurz am Lake Louise hängengeblieben. Hier gibt es wieder einen typischen Instagram Hotspot. Es ist schon lustig, wie die Leute Schlange stehen, nur um ein entsprechendes Bild zu machen.
Auf dem Weg nach Lake Louise haben wir noch einen Zwischenstopp am Johnston Creek Trail zu den Wasserfällen eingelegt. Eine kurze Wanderung auf einfachen Wegen war angesagt. Zwei große Parkplätze waren bereits um 10 Uhr fast voll. Wir dachten wir sind in der Nebensaison unterwegs…
Wir sind bis zu den Upper Falls gelaufen, bei den Lower Falls haben wir uns nicht in die Schlange der Besucher eingereiht.
An den Upper Falls war dann schon deutlich weniger los, obwohl man sich auch hier anstellen musste um ein entsprechendes Foto zu machen. Manche Leute müssen dann auch noch x-mal überprüfen, ob ihr Bild was geworden ist oder nicht.
Empfohlen wurde uns eine Wanderung zu den Lärchen am Healy-Pass im Sunshine Valley Skigebiet.
Es ging kontinuierlich bergauf und aufgrund der Vielzahl der Besucher war es eher unwahrscheinlich einem Bären zu begegnen.
Das Wetter war leider wieder ziemlich trüb und kalt und oben hat es dann auch noch gegraupelt. Die Farbe der Lärchen ist aber so auch wunderschön. Überhaupt das Gelb der Bäume kennt man bei uns gar nicht.
Banff ist ein richtiger Touristenort. Viele Leute waren unterwegs. Wir haben den Ort per Fahrrad besucht und ich habe endlich einen hoffentlich wasserdichten Wanderhut erstanden. Unser Campground lag oberhalb von Banff im Nationalpark. Eine Wapitiherde konnten wir unterwegs beobachten.
Nach dem Museumsbesuch hatten wir noch einen Zwischenstopp am Horse Thief Canyon eingelegt. Die Geschichte dazu hat uns amüsiert, da angeblich Pferde darin verschwunden waren, die dann auf der anderen Seite mit neuem Brandzeichen wieder aufgetaucht sind. Daher also der Name.
Vom Dinopark und dem Museum hatten uns Patrick und Alexandra vorgeschwärmt. Es lohnt sich wirklich. Das Museum soll das größte Dino-Museum weltweit sein.
Ein phantastischer erdgeschichtlicher Exkurs wurde uns geboten. Wir erfuhren welche Fossilien in Alberta gefunden wurden und dass alle Fossilien streng geschützt sind.
Unser nächstes Ziel war das Museum von Drumheller.
Auf dem Weg dorthin kamen wir an einem alten Kohlebergwerk, der Atlas Coal Mine vorbei. Hier im Tal des Red Deer wurde Kohle abgebaut, die in einer Schicht der Hoodoos auch noch sichtbar ist.
Die Hoodoos (Hütchen) werden wohl bald nicht mehr vorhanden sein. Wind und Wetter und auch wir Touris setzen ihnen ziemlich zu.
Hoodoos
In Drumheller mussten wir natürlich den weltgrößten T. Rex ablichten bevor wir unseren Übernachtungsplatz am Walmart aufgesucht haben. Nach einer kurzen WoMo-Wäsche am nächsten Tag wollten wir uns die im Dinopark ausgegrabenen Fossilien im Royal Tyrrell Museum anschauen.