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Vesuvio – Vulkan Nr. 3

Wir sind froh, dass wir gestern den Vesuv nicht besuchen konnten. Heute ist der Berg frei von Nebel und verspricht gute Sicht. 

Vom Treffpunkt mit unserem gebuchten Shuttle am Bahnhof von Pompeji fahren wir durch die von Autos und Bussen verstopften Vororte von Napoli fast 40 Minuten bis kurz unter den Gipfel des Vulkans direkt zum Parkeingang. Individualtouristen müssen gut einen Kilometer vom Parkplatz an der engen Straße entlang zum Eingang laufen. Wir wandern noch fast 200 Höhenmeter zum Kraterrand hinauf. Nach 20 Minuten sind wir oben. Ein riesiger Vulkankrater! Etwa die Hälfte des Kratersrandes kann man entlang wandern. An einer Stelle tritt leichter Dampf aus. Die unterschiedlichen Gesteinsmassen schillern vor allem in Braun, Grau und Grün. Neapel und die Inseln Capri und Ischia verschwinden etwas im Dunst. Der Weg ist eng und es geht auf beiden Seiten steil abwärts. Gut, dass immer nur eine bestimmte Anzahl Besucher zugelassen ist.

Das Warten auf unseren Kleinbus zu Rückfahrt entwickelt sich zu einem typisch italienischen Schauspiel. Mehrere Busse, groß und klein wollen gleichzeitig ihre Fahrgäste wieder abholen. Es wird hin und her rangiert und die umher stehenden Touristen werden von einer Ecke in die andere gedrängt. Ein anwesender Polizist ist ziemlich hilflos aber unser Fahrer kämpft sich schließlich zu uns durch und kommt fast pünktlich zum vereinbarten Termin. 

Da oben gibt es keine Toiletten, wir haben zumindest keine gefunden. Bei der Anzahl von Besuchern erstaunlich.

Der Besuch des Vulkans lohnt sich auf jeden Fall.

Sorrento

Heute war eine Wanderung auf den Vesuv geplant. Wir fahren die uns schon vertraute Strecke mit der Bahn durch lange Tunnels nach Pompeji. Dort kann man Tickets zum Besuch des Vulkans erwerben. Der ist zwar gerade im Nebel verschwunden, was uns aber von unserem Plan nicht abweichen lässt. Aber bereits am Vormittag ist für den Tag schon alles ausgebucht. Die Anzahl der Besucher ist limitiert und wir hatten nicht reserviert. Wir buchen Tickets für den nächsten Tag und hoffen, dass das Wetter mitspielt.

Mit dem nächsten Zug fahren wir dann kurz entschlossen nach Sorrento. Die Strecke Napoli – Sorrento ist stark frequentiert. Die Züge sind immer voll. Zunächst ist uns nicht so klar was an Sorrento so toll ist.  Es liegt zwischen dem Golf von Neapel und der Amalfiküste. Vorwiegend Briten sind hier unterwegs. Man kann von hier aus nach Capri und Ischia fahren. Über steile Treppen laufen wir vom Zentrum nach unten zum Hafen an dem imposante Hotelbauten zu bewundern sind. Antik und gut gepflegt.

Zurück nehmen wir den Aufzug, der uns direkt in die Fußgängerzone führt. Hier reiht sich ein Andenkenladen an den anderen. Interessante Mode- und Schuhgeschäfte und natürlich Café s sind auch dazwischen. Also zum Flanieren durch die engen Gässchen zu empfehlen.

Die Ruinen von Pompeji

Mit der Línea Vesuviano fahren wir von Vico Enquense nach Pompeji. Wir müssen von unserem Platz aus hoch hinauf in den Ort zum Bahnhof. Wir können nicht einschätzen wie lang wir brauchen und beeilen uns. Wir sind sehr schnell oben. Der Zug Richtung Neapel kommt von Sorrento, ist pünktlich und schon sehr voll. 

Die Bahnstation von Pompeji befindet sich direkt am Eingang zu den Ausgrabungen. Wir buchen eine geführte Tour auf Englisch, wahrscheinlich sind noch zu wenig Deutsche hier. Dafür viele Briten, Amerikaner, Asiaten und natürlich italienische Schulklassen und sonstige Gruppen.

Alessandra führt uns 2 Stunden durch die Ruinen. Es ist sehr beeindruckend. Die Ausgrabungsstätte ist riesengroß und man kann sich gut vorstellen wie die Menschen hier gelebt haben. Mosaikböden, Höfe und Atrien mit kleinen Bassins und an den Straßen Gebäude, die noch auf ihre Nutzung als „Streetfood-Anbieter schließen lassen. 

Die Straßen lassen noch Wagenspuren erkennen und die hohen Überquerungshilfen von einem Gehsteig zum anderen sind auch vorhanden. Die hier noch ausgestellten „Bewohner“ lassen die Katastrophe des Vulkanausbruchs im Jahr 79 n. Ch. nachempfinden. 

Nach unserer Führung bleiben wir noch einige Zeit und lassen die Stadt auf uns wirken. Trotz der vielen Besucher sehr zu empfehlen. Wir sind aber noch in der Nebensaison…

Zum Abschluss gibt’s in unserem Restaurant am Campingplatz einen hervorragenden Limoncello.

Auf zum Golf von Neapel

Heute wollen wir viele Kilometer zum nächsten Vulkan – dem Vesuvio – zurücklegen. Wir haben an unserer Route gebastelt und fahren Richtung Salerno. Viel Autobahn mit vielen Baustellen, über löchrige Landstraßen und durch verstopfte Kleinstädte. Aber immer wieder herrliche Ausblicke über Kalabrien‘s Mittelmeerküste. Weiter geht es in die Berge, auch schneebedeckte Gipfel tauchen auf. Der Parco Nationale del Pollino mit Bergen über 2200 m. 

Die Gegend ist sehr schön, soweit sichtbar, da wir einen Tunnel nach dem anderen befahren. Es gibt nur vereinzelt Siedlungen, die an den Bergen kleben. Wir fahren bis kurz nach Salerno. Unser Campingplatz Sant Antonio liegt neben der Marina von Vico Equense. Die Abfahrtsrampe zum Platz ist gesperrt. Der Verkehr hier im Ort ist immens. Bis wir unseren Gastgeber erreichen, der uns dann über einen Fußweg hinunter zum Platz leitet, dauert es eine Weile. Der Weg ist für Fahrzeuge über 1,5 t eigentlich gesperrt und wir kommen nur mit Mühe um eine enge 90 Grad-Kurve herum. Wie werden wir da wohl wieder hinauf kommen…..?

Trotz Gegenverkehrs, wir waren zu langsam für die geschaltete Ampel,  kommen wir erleichtert auf dem Campground an und finden einen schönen und gut gepflegten Platz vor.

Der zweite Vulkan – Stromboli

Wir wollen Sizilien verlassen und fahren durch wunderschöne Landschaften zügig Richtung Messina. Überall werden die Straßen, Tunnel und zahlreiche Brücken in Stand gesetzt. 

Wir sind schnell in Messina, lassen uns von einem Hinweisschild verwirren und landen am Fährhafen für LKWs. Ein Typ spricht uns in gebrochenem Englisch an, möchte uns zum anderen Fährhafen bringen und wohl ein paar Euro abgreifen. Wir winken dankend ab und finden innerhalb kurzer Zeit unser Terminal. Die Tickets sind schnell am Schalter gekauft und wenige Minuten später sind wir auf der Fähre nach Kalabrien.

Kalabrien ist sehr bergig und so führt die Autobahn durch zahlreiche Tunnel bis wir noch einige Kilometer über kurvige und enge Passstraßen zu unserem Ziel Faro Capo Vaticano kommen. Der Campingplatz liegt direkt am Meer gegenüber vom Stromboli. Nur 5 weitere Camper stehen hier mit uns fast direkt am Strand. Wir genießen den Blick auf den Stromboli bei Sonnenuntergang. 


Zur Hochsaison ist hier wahrscheinlich sehr viel los. Die zahlreichen alten Wohnwagen warten darauf nach vorne gezogen zu werden.

Taormina

Wir sind ein bisschen in Zeitdruck und fahren weiter in Richtung Messina. Unterwegs wollen wir aber noch die direkt an der Küste hoch auf dem Berg thronende Stadt Taormina besuchen. 

Mit dem Wohnmobil kommen wir nicht in die Stadt. Unser Navi leitet uns von der Autobahn durch eine Baustelle und wir landen, eher durch Zufall, auf einem kleinen Campingplatz am Fuße der Stadt. Das Betreiberpaar, er Sizilianer, sie aus Reutlingen,  heißen uns herzlich willkommen. Aufgrund der Baustelle finden wohl manche Camper den Platz nicht.

Die beiden bieten uns gleich an, dass wir auch nur parken können, Giovanni uns mit seinem Shuttle in die Stadt bringt und dann auch wieder abholt. Wir stellen Detlef ab und lassen uns über die steile, enge und kurvenreiche Straße in die Altstadt fahren. 

Dort gibt es das sehr sehenswerte Theater zu besichtigen für das Taormina berühmt ist. Wir halten uns an die Empfehlungen unserer Gastgeber und besichtigen das Theater natürlich und den Stadtpark mit schöner Sicht aufs Meer. Der Ätna ist den ganzen Tag verhüllt. 

Taormina ist ein lebendiger Touristenort mit einer engen langen Fußgängerzone, einem schönen Dom und ein paar weiteren Kirchen. Giovanni holt uns nach einem kurzen Anruf wieder ab und wir entscheiden uns, erst am nächsten Tag weiterzufahren.

Auf dem Vulkan

Den Ätna wollen wir uns auf keinen Fall entgehen lassen. Bei Belpasso haben wir für zwei Nächte einem kleinen Campingplatz ausgesucht. Bei unserer Ankunft ist der Ätna in Wolken gehüllt und wir hoffen, dass wir am nächsten Tag ein bisschen mehr sehen.

Um 8 Uhr bringt uns ein Shuttle in knapp 30 Minuten vom Campingplatz zur Talstation der Ätna-Bergbahn. Es ist strahlend blauer Himmel. Die Rauchwolke des Ätna ist schon von weitem zu sehen. Wir steigen gleich in die Bergbahn, die uns auf 2500 m bringt.

Der Ätna ist heute aktiv im negativen Sinne, man sieht es an der schwarzen Wolke. Exkursionen werden heute nicht verkauft, weiter hinauf dürfen wir also nicht. Die Allrad-Busse und die Wandertouren bleiben unten. Daher kein Ausflug zum Kraterrand.

Es liegt Schnee und es ist richtig kalt. So um die Null Grad. Mehr als ein wenig hin und her laufen geht leider nicht und zu sehen ist dann auch nichts mehr. Der Berg hüllt sich in Wolken. Wir verbrauchen unseren Gutschein vom Campingplatz und durchforsten noch ein paar Touristenläden. Die zahlreichen Bus-Touristen die jetzt noch ankommen sehen aufgrund des hochgezogenen Nebels den Ätna nicht mehr.

Von Marsala nach Agrigento

Valle dei Templi du Agrigento

Von unserem letzten gemütlichen Campingplatz bei Marsala fuhren wir ca. 120 km weiter in Richtung Agrigento. Unterwegs fanden wir uns mitten im Autochaos wieder, da sich aufgrund einer fehlenden Brücke LKWs, Busse, und sonst auch alles was fährt auf einer kleinen Straße am Rande einer Veranstaltung wiedergefunden hat. LKWs und Bus schoben sich Millimeter für Millimeter aneinander vorbei. Ein einzelner Polizist stand völlig hilflos mittendrin.

Tal der Tempel

Von unserem Campingplatz kann man einen Bus zum Tal der Tempel nutzen. Nur knapp 2,5 Kilometer entfernt befinden sich die Sehenswürdigkeiten. Da die Straße recht befahren ist und Fuß- oder Radwege hier unbekannt sind nehmen wir an, dass der Bus die bessere Alternative ist. Aber… absolut herrlich, die Buslinie führt direkt am Markt vorbei und hier herrscht Verkehrschaos. Die Autos stehen wo sie nicht stehen sollen, die Leute betrachten sich das Ganze und kommentieren und der Busfahrer einschließlich Fahrgästen bleiben cool. Dann lässt der Fahrer einen Wortschwall auf eine ältere Dame niederprasseln, die gemütlich ihre gerade gekauften Orangen im Auto verstaut und endlich den Weg frei räumt. 

Die Bushaltestelle liegt leider nicht günstig. Wir müssen auf der Straße etwa 500 m zum Eingang zurück laufen. 

Es ist noch nicht viel los. Das Areal ist riesig! Überall liegen massive Steine, die Ruinen sind gut 2500 Jahre alt. Große Statuen von Zeus liegen am Boden, eine wurde aufgestellt indem die Steine wie ein Puzzle verbunden wurden. Gut erhalten ist der Concordiatempel, einer der kleineren Tempel. 

Calatafimi Segesta

Wir verlassen Palermo in Richtung Westen. Auf Sizilien sind die Autobahnen offenbar mautfrei. Der griechische Tempel von Segesta ist unser Ziel. Der Tempel ist schon von weitem sichtbar und mutet an wie die Akropolis in Athen. Der Tempel wurde nie fertig und daher auch nie genutzt. Auf dem gegenüberliegenden Berg befindet sich das sehr sehenswerte antike Theater. Die Kulisse bildet der Berg, bei guter Sicht wohl auch das Meer im Hintergrund. Leider gibt es immer wieder heftige  Regenschauer. Die leuchtende Blumenpracht wird dadurch aber kaum beeinträchtigt.

Die Suche nach einem Stellplatz erweist sich danach als schwierig.  GPS-Daten und die Navigation unseres Garmins waren nicht hilfreich. Den ersten Platz können wir gar nicht entdecken. Für den zweiten Platz schickt uns das Garmin übers Wasser und findet dann doch noch den Platz. Er sieht aber nicht sehr vertrauenswürdig aus. Wir beschlossen einen Campground über Google Maps zu suchen und wie schon in Nordamerika führt uns Google zielstrebig zum Platz. So lernt man die Gegend kennen…

Fahrt nach Italien Etappe 1

Unsere Reise beginnt in Trossingen mit dem Kauf einer Gasflasche. Wir kommen erst relativ spät los. Unser erstes Ziel ist eine Stellplatz bei Pavia auf dem Weg zur Fähre in Genua. Wir wählen die Route über den San Bernardino Tunnel. Es  dauert zwar deutlich länger ist aber dafür ziemlich leer. Bis Milano geht es recht zügig. Dann aber merken wir deutlich die Auswirkungen des Feierabendverkehrs. Es ist schon dunkel als wir den Stellplatz beim Kloster Certosa di Pavia erreichen.

Certosa di Pavia

Nach einem gemütlichen Frühstück im trauten Heim (10 Monate in Nordamerika) wandern wir zum Kloster Certosa Di Pavia. Bis 12:00 Uhr ist der Eintritt frei! Erbaut wurde das Kloster vom 14. bis zum 16. Jahrhundert. Es macht einen feudalen Eindruck. Die Padres hatten jeweils eigene „Appartements“ mit einer kleinen Kapelle. Die Klosteranlage wurde ursprünglich für den Kartäuserorden erbaut. Gegründet wurde das Kloster 1396, zwischendurch aufgelöst und 1968 wiederbesiedelt ( siehe Wiki). Wir dürfen uns einer Führung anschließen und können alle freigegebenen Räume besichtigen. 

Gegen Abend fahren wir weiter Richtung Genua. Natürlich sind wir zu früh dran, sind aber nicht die ersten.

Mit der La Suprema nach Palermo

Fähre fahren in Italien ist immer wieder lustig. Erst tut sich gar nichts und dann muss alles ganz schnell gehen. Kaum sind wir an Bord stehen wir vor unserer Kabine – aber ohne Schlüssel. Den Menschen mit dem Schlüssel müssen wir erst suchen. Die Rezeption ist hier nicht zuständig. Die Kabine ist größer als so manches Hotelzimmer. Nach einem Aperol Spitz und einem Peroni ziehen wir uns auf das Zimmer zurück. Die Fähre legt pünktlich um 22 Uhr ab.

Palermo

Der Tag auf der Fähre verlief träge und wir dachten, wir kommen gar nicht mehr hoch. Um 16:30 Uhr mussten wir die Zimmer verlassen, weil der Reinigungsdienst anfangen wollte. Bis zum Anlegen der Fähre dauerte es dann noch 2 Stunden.

Nach einem kleinen Umweg haben wir unseren ersten Stellplatz in Palermo erreicht. Gut versteckt, so dass wir erst einmal vorbei gefahren sind. 

Stadtbesichtigung

Wir wachen auf und es regnet wie angekündigt. Während einer Regenpause machen wir uns auf den Weg in die Stadt. Eine gute Stunde laufen wir bis zum Quattro Canti, dem Zentrum der Altstadt. Hier wirkt alles sehr chaotisch. Autos parken kreuz und quer. Fußgänger werden ignoriert. Müll ist allgegenwärtig. Aber einen besonderen Reiz strahlt die Stadt trotzdem aus und es macht Spaß durch die Straßen zu spazieren.

Immer wieder gibt es interessante Ecken zum Beispiel ein enger Innenhof mit einer hohen Palme mitten darin. Die Architektur ändert sich von Straße zu Straße. Immer wieder enge Gassen und eine Kathedrale an der offensichtlich Jahrhunderte gebaut wurde.