Wir hatten noch einen Tag angehängt weil New York ohne Museum auch ein bisschen traurig ist. Außerdem wollten wir unsere Familie noch genießen.
Wir nahmen wieder die Fähre nach Manhattan und wanderten quer über die 5th Avenue zum Museum of Modern Art. Das MoMA ist schon großartig. So viele bedeutende Künstler auf einem Fleck. Manche Bilder waren besonders belagert wie z.B. Werke von Pablo Picasso, Les Demoiselles d‘Avignon oder Vincent van Gogh, The Starry Night. Eine Sonderausstellung zu Käthe Kollwitz war auch sehr interessant.
Otto Dix, Dr. Mayer-Hermann, Berlin 1926
Vom MoMA bis zur Tram nach Roosevelt Island war es nicht besonders weit, nur bis zur 2nd Ave in Richtung East River zurück…
Unsere Besichtigungstour hatten wir mit einer Überfahrt mit der Fähre von Greenpoint unserem nahegelegenen Anleger bis nach Wall Street begonnen. Unser Ziel war zunächst die Freiheitsstatue. Wir fuhren nach Liberty Island, konnten Miss Liberty aber nicht auf den Kopf steigen, da wir uns nicht um entsprechende Tickets gekümmert hatten. Zurück ging es dann über Ellis Island zur Wall Street.
Unser Weg führte uns dann zum World Trade Memorial. Schon beeindruckend die Pools, die die beiden Türme symbolisieren sollen und das Museum in Form eines Flugzeugs.
Zurück mit der Metro nach Roosevelt Island war dann wieder eine Herausforderung. Man muss sich auskennen….
Abends haben wir dann lieber die Fähre von der Insel genutzt und waren mit einmal Umsteigen innerhalb von 45 Minuten zurück am Stellplatz. Super!
Unser Weg heute führte natürlich zuerst zu Regine nach Roosevelt Island. Mit dem Fahrrad ca. 30 Minuten. Das ging ganz gut. Der Concierge am Empfang war sehr hilfsbereit bezüglich Aufbewahrung der Fahrräder, was aber zweimal durch zwei weitere Aufsichtsleute revidiert wurde, so dass wir die Fahrräder letztendlich in der Wohnung unterbringen mussten. Aber Motzen wie bei uns in Deutschland ist in den USA nicht angesagt.
UN GebäudePersonenfähreSeilbahn in NYC
Wir umrundeten Roosevelt Island zu Fuß, besuchten das dortige Lighthouse und betrachten The Girl Puzzle Nelly Bly. Nelly Bly war eine amerikanische Journalistin, die Pionierin im Bereich Investigativ Journalismus, und hat auch einen Rekord in punkto Weltumrundung gebrochen.
Später sind wir mit der Tram (eine Seilbahn) hinüber nach Manhattan gefahren. Dort machten wir einen Spaziergang im Central Park. Es war sehr viel los. Hier kostet eine Wohnung über ein bis zwei Etagen um die 200 Mio Dollar.
Wir fuhren über Baltimore in Richtung Philadelphia. Jetzt haben wir uns ja schon häufig über die Straßenqualität auf unserer Tour ausgelassen. Aber die Stadt Baltimore schlägt alles. Wir wurden durch die Stadt geleitet, weil man den Tunnel mit RV wegen Propane on board nicht benutzen darf. Einem Schlagloch ausgewichen… ins nächste hineingefahren. Unterwegs hat’s nur geregnet.
New York Ankunft
New York war nun nicht mehr weit. Unser Ziel war das Skyline RV Camp in Brooklyn direkt am East River. Unser Navi hatte eine schnelle Strecke gefunden, aber leider durften wir den Holland Tunnel nicht nutzen, der uns schnell nach Manhattan und dann über die Brooklyn Bridge hingebracht hätte. So mussten wir einen anderen Weg suchen und wurden um Manhattan herum geleitet. Tunnel sind also mit einem RV tabu, Gott sei Dank gibt’s auch Brücken mit Autos über Autos. 1,5 Std. Verzögerung hat uns das gekostet. Der Campground hat uns aber entschädigt. Auf dem Platz war wohl früher ein Autokino. Ein Teil der Leinwände sind noch sichtbar. Heute ist es eigentlich ein großer Parkplatz, auf dem auch große Kranwagen geparkt werden.
Der Platz hat seinen Namen zurecht – Skyline RV Camp. Super Aussicht auf Manhattan.
Nach kompliziertem Aufladen unserer Metro-Karten mit einem Tagesticket, konnten wir unser Ziel Arlington ansteuern, auf der anderen Seite des Potomac. Dort gibt es einen riesigen Soldatenfriedhof mit gut 260000 Grabstätten. Auch der ehemalige US-Präsident J.F. Kennedy mit seiner Familie ist hier begraben. Wir hätten nicht gedacht, dass wir uns dort gut 3 Stunden aufhalten würden. Wir wollten ja auch noch ins Museum.
Das Smithsonian National History Museum ist eins von mehreren kostenlosen Museen in Washington. Es hat sich gelohnt dort noch reinzuschauen. Das Museum hat unterschiedliche Ausstellungen von der Geschichte des Transports per Auto und Bahn sowie den Werdegang des Trailers als Wohnraum bis hin zu den Präsidenten, deren Frauen und ihre Anliegen, bis in die heutige Zeit.
Auch die stille Revolution schwarzer Studenten in Greensboro im Kaufhaus Woolworth wurde thematisiert.
Wir hatten wohl den heißesten Tag des Jahres mit 32° C erwischt! Trotzdem waren in Washington sehr viele Schulklassen unterwegs. Unser erstes Ziel war natürlich das Capitol, das wir ja sonst nur aus dem Fernsehen kennen. Die National Mall liefen wir dann entlang zum Obelisken, machten einen Schwenk zum Weißen Haus (Biden konnten wir nicht sehen), dann weiter zum Lincoln Memorial und immer wieder Gedenkplätze für die in den unterschiedlichen Kriegen gefallenen US-Soldaten.
Um 15 Uhr hatten wir dann genug und konnten abends feststellen, dass die letzten Temperaturschwankungen dann doch ziemlich ermüdend waren.
Von Assateague Island fuhren wir via Berlin, Vienna, Dover, Cambridge und Oxford auf dem Highway 50 nach Washington DC.
Im Greenbelt Nationalpark hatten wir einen schönen Stellplatz mit gerade noch StarLink-Empfang. Vom Campground aus konnten wir mit dem Fahrrad in 15 Minuten eine Metro-Station erreichen. Der Fahrradweg, der nur bedingt als solcher zu bezeichnen war, führte über einen asphaltierten Weg mit großen Löchern und einen Gehweg, an dem sich an einigen Stellen die Betonplatten angehoben hatten. Mit Vorsicht zu genießen. Gott sei Dank hatte Rainer den Weg schon vorher mal befahren.
An der Metro-Station dann zunächst die Fahrkarten erwerben, das ging gut, dann aber wollten wir die Fahrräder im abgesperrten, überwachten Fahrrad-Parkhaus unterbringen, was nur mit der Metro-Karte gehen sollte. Aber das gilt nur für Einheimische.
Die Insel besteht aus einem ausgedehntes Marsch-Gebiet mit feinem Sandstrand an der Nord- und Südseite. Die Pferde dort schlürfen (man konnte es hören…) das Gras aus dem niedrigen Wasser. Wir hatten den Eindruck, dass wir immer derselben Herde begegnet sind.
Am Strand fanden wir die Reste von Horseshoe crabs und wunderten uns daher nicht darüber, dass Greifvögel am Himmel zu beobachten waren.
Wir nahmen Abschied vom bisher lautesten Campground unserer Rundfahrt und fuhren weiter über den Chesapeake Bay Bridge-Tunnel zu unserem nächsten Ziel nach Worcester ein County in Maryland.
Der Bridge-Tunnel ist tatsächlich eine Kombination aus ewig langer Brücke auf Stelzen, dann Tunnel und wieder Brücke. Die Tunneleinfahrten wurden extra aufgeschüttet. Notwendig sind die Tunnels um große Containerschiffe in den Hafen von Baltimore fahren zu lassen. Ziel ist, die Brücken auf Dauer durch Tunnels zu ersetzen.
Wir fuhren auf einer Halbinsel, noch In Virginia, Richtung Berlin in Maryland und von dort zum Assateague Island National Park. Schon am Eingang hatten wir Gelegenheit, die berühmten dort frei lebenden Pferde zu sehen. Außerdem berühmt-berüchtigt für Camper sind die Racoons und die Mosquitos. Das hielt sich aber in Grenzen.
Unser zweiter Strandbesuch war genau das Gegenteil vom ersten. Kein Wind, Sonne und Sand ohne Ende und natürlich waren auch die Touristen aus ihren Appartements herausgekommen. Unser Ziel war eigentlich die Neptun Statue. An dieser sind wir aber zunächst einmal vorbeigefahren und am Ende der Atlantic Ave gelandet. Nur Militärgelände konnte uns aufhalten. Wir wären sonst noch weiter gefahren. Aber der Strand war schön….
Dann wieder zurück, um vielleicht doch noch Neptun ansichtig zu werden. Und tatsächlich, verborgen durch Vorbereitungsmaßnahmen für ein Event am Strand konnten wir Neptun zumindest zur Hälfe sehen!