Unser nächster Haltepunkt war Natchez. Das Städtchen am Mississippi war ein wichtiger Handelspunkt für Waren, die über den Mississippi von Norden nach Süden transportiert wurden. Häufig ging es auch noch weiter nach New Orleans.
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NA127 – Land unter in New Orleans und Houmas House
Zum ersten Mal haben wir über unsere Wetter App eine Tornadowarnung, Warnung vor Sturzflut und floody Roads schon morgens um 7 Uhr erhalten. Wir wollten nach Houmas House weiterfahren und haben auch einen Versuch gestartet. Wir kamen nicht weit, was schon fast zu erwarten war. Unser Stellplatz stand auch schon unter Wasser. An der ersten Unterführung stand bereits ein Auto am Straßenrand und fuhr nicht mehr weiter, das Auto direkt vor uns ist umgekehrt und wir dann natürlich auch. Der zweite Versuch ging in die entgegengesetzte Richtung, aber auch hier war kein durchkommen. Ich wollte schon durchwaten, aber ein uns überholender Autofahrer ist ein Stück in die Flut hineingefahren und dann aber schleunigst in den Rückwärtsgang. Wir fuhren also zurück zu unserem Campground und haben noch um eine Nacht verlängert.
Houmas House
Am nächsten Tag konnten wir dann auf relativ trockenen Straßen weiterfahren. Mangels Kanalisation waren aber alle Gräben und Kanäle bis zur Oberkante mit Wasser gefüllt.
Das Houmas House ist eine Villa im Südstaaten-Stil, man denke an „Vom Winde verweht“ in einem schönen Garten und direkt am Mississippi hinter einem Deich gelegen.
Ein junges Mädchen war unser Guide. Sie ratterte ihr Wissen im Eiltempo herunter. Ursprünglich wurde das Haus im französischen Stil für einen Plantagenbesitzer (Plantation) um 1775 erbaut. Daniel Clark, der Besitzer Anfang des 19. Jahrhunderts, baute die erste Zuckermühle am Mississippi. Er hielt mit am längsten in Louisiana an der Sklaverei fest.
An das ursprüngliche Haus ist die heute zu besichtigende Villa 1840 errichtet worden. Sie gehörte zunächst einem reichen Zuckerbaron, der sich mangels Nachwuchs Hunde wie Menschen gehalten hat. Ausgestellt war auch ein Brautkleid für einen Hund….Leider durfte man im Haus nicht fotografieren.
Außerdem wurde das Haus als Filmkulisse genutzt und hat auch Bette Davis eine Schauspieldiva beherbergt, die sich gerne mit ihrer Rivalin Joan Crawford gestritten hat.
NA126 – New Orleans
Wir haben uns ja schön häufiger über schlechte Straßen ausgelassen, aber die Fahrt von Avery Islands nach New Orleans war diesbezüglich besonders auffällig. Uns hat’s ganz schön durchgeschüttelt.
Auf unserem RV Park haben wir dann ein bisschen von der angekündigten Sonnenfinsternis gemerkt, es wurde dunkler. Eigentlich wollten wir ja zur Eclipse in San Antonio sein. Aufgrund der Wettervorhersage hatten wir dann aber umdisponiert.
New Orleans lohnt sich. Wir fuhren vom Resort aus direkt ins French Quarter. Adam unser freundlicher Fahrer wollte uns dann am Nachmittag wieder zurückbringen. Zunächst sind wir zum Mississippi gewandert. Am Bahnübergang mussten wir ziemlich lang warten bis der vorbei kriechende Güterzug endlich zu Ende war und wir direkt am Wasser waren. Der Schaufelraddampfer Natches hat uns während der Wartezeit mit Dampfmusik unterhalten.
New Orleans ist tatsächlich eine Stadt in der man sich vorstellen kann zu leben. Nicht so eine gesichtslose Downtown wie sonstige nordamerikanische Städte. Die niedrigen bunten Häuschen im French Quartier wirken sehr sympathisch, überall gibt es Live-Musik und viele Kneipen. Louis Armstrong, ist ein ganzer Park gewidmet. Alles was wir sehen wollen ist fußläufig erreichbar.
Abends probierten wir dann auch einheimische Kost wie Gumbo und Cajun red beans.
NA125 – Avery Island – Tabasco Company
Ich bin eigentlich kein großer Fan von zu scharfem Essen. Die Tabasco Company auf Avery Island anzuschauen hat sich aber durchaus gelohnt.
Das Unternehmen bietet eine Self-guided Tour an, die den Pfeffer-Anbau, die Fassherstellung, die Lagerung der Sauce in diesen Fässern und die spätere Verarbeitung zur Pfeffersouce sowie die Flaschenabfüllerei zeigt. Auch hat man dort die Möglichkeit, die unterschiedlichen Soucen zu probieren und natürlich dann zu kaufen.
NA124 – Alligatoren und Moskitos
Unser Ziel war ein Platz am Meer, bzw. am Golf von Mexiko. Eine Harvest Host Möglichkeit wollten wir dazu nutzen. Unsere Host Stacy hat uns dann einen sehr schönen festen Strand verraten der auch zum wild campen geeignet ist. Hier standen auch einige Camper herum. Bei Stacy und ihrem Partner Jeff, einem Musiker, haben wir uns dann noch auf ein Shiner Beer getroffen. Die beiden wollten einiges über unsere bisherige Tour wissen. Ihr Grundstück liegt eher im sumpfigen Gebiet hinter der Strandlinie. Das heißt, Alligatoren im Wasser und massenhaft Moskitos. Unser Canada Spray hat uns gute Dienste geleistet.
Stacy hat uns erzählt, dass vor drei Jahren ein Hurricane die Küste getroffen hatte und nachdem die Leute angefangen hatten aufzubauen, hat der nächste Hurricane alles zunichte gemacht. Ein großer Teil der Anwohner kam nicht wieder zurück. Die örtliche Highschool hat momentan nur 18 Schüler. Stacy und Jeff leben auf ihrem Grundstück in Containern, die sie nach und nach ausbauen.
NA123 – Shiner Brewery
Mit zwei frischen Enteneiern im Gepäck – ein Abschiedsgeschenk von Alexis – fuhren wir nach Shiner. Das Städtchen beherbergt eine Brauerei, deren Bier wir schon eine Weile ganz gern trinken. Man bekommt es vorwiegend in Texas. Also haben wir die Gelegenheit genutzt, die Brauerei zu besichtigen. Gegründet wurde die Brauerei von deutschen und tschechischen Immigranten 1909. 1914 wurde die Brauerei von Kosmos Spoetzl und Oswald Petzold gekauft.
Die deutsche Vergangenheit der Brauerei wird hier gerne herausgestellt, genauso die Geschichte, dass ab 1950 die Tochter von Spoetzl, also eine Frau, das Unternehmen geleitet hat. Auch hatte die Brauerei bei ihren Braumeistern keine besonders hohe Fluktuation zu beklagen, 6 Braumeister in 110 Jahren. Unser weiblicher Tour Guide zeigte ihre Begeisterung für die Brauerei jedenfalls auch deutlich.
NA122 – Farmleben
Wenn man über Harvest Host Übernachtungsmöglichkeiten sucht, findet man schon das ein- oder andere idyllische Örtchen.
Bei Alexis konnten wir zwischen Tieren unser Lager aufschlagen. Eine kleine Longhorn-Herde, Hühner, Enten, ein Esel, Katzen sowie zwei Hunde. Auch Hasen waren in einem Gehege untergebracht sowie Schweine mit ihrem Nachwuchs.
Nach dem Straßenlärm der vorangegangenen Plätze mal was anderes und sehr ruhig.
NA121 – San Antonio
In San Antonio konnten wir einen kostenlosen Parkplatz in der Nähe des Alamo und RiverWalks ergattern. Nur ca. 15 Min. Fußmarsch zu den berühmten Sehenswürdigkeiten von San Antonio.
Den Alamo hatten wir bereits 1988 besucht aber bis heute hat sich dort einiges verändert. Die Garnison soll wohl wieder aufgebaut werden, d.h. einige Baustellen und viele Leute.
Den RiverWalk wanderten wir natürlich auch entlang. Schön schattig, malerisch und nette Stimmung.
NA119 – CarlsbadCaverns
Von Carlsbad aus fuhren wir ca. 400 Höhenmeter zum Visitor Center und Eingang zu den Höhlen von Carlsbad in den Guadalupe Mountains. Wir hatten für unsere Besichtigung der Höhlen bereits um 8:30 Uhr angemeldet. Die Parkplätze waren daher noch nicht so voll. Sehr angenehm.
Unser gewählter Eingang zur Höhle war beeindruckend. Wir hatten die Wahl zwischen Aufzug und Natural Trail. Natürlich wählten wir den Natural Trail. Es ging in Serpentinen, einen gut ausgebauten aber auch zum Teil steiler Weg, hinab in die Höhle.
Wir kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Eine gute Stunde ging es abwärts. Die Höhle ist gigantisch. Die Hallen mit den Stalagmiten und Stalaktiten sind beeindruckend in den riesigen unterirdischen Hallen.
Der Big Room befindet sich gut 250 m unterhalb der Oberfläche. Hier wanderten wir noch einmal eine Stunde auf einem Rundweg. Drei Stunden waren wir insgesamt unterwegs.
Vielen Dank auch an unseren Freund Jürgen. Die folgenden Bilder sind von ihm – richtig professionelle Bilder. Auf diesen Bildern sieht man wie phantastisch die Höhle aussieht. Ich muss unbedingt ein paar Euro in meine Ausrüstung investieren.
NA118 – Fahrt nach Carlsbad zu den Carlsbad Caverns
Am Ostermontag haben wir uns von Eldorado schon relativ früh am morgen verabschiedet um nach Carlsbad zu kommen. Jürgen und Almut wollten wir dort noch einmal treffen. Die Strecke ist beachtlich. 446 km immer geradeaus die 285 entlang in Richtung Süden.
Wir dachten zunächst, dass es nach Santa Fe keine Anstiege mehr gibt. Die Stadt liegt immerhin auf knapp 7000 ft. Aber es ging noch bis auf 7200 ft nach oben. Unterwegs war es daher ziemlich kalt und ein paar Schneeflocken gab es auch. Einige verlassene „Orte“ liegen an der Straße und wer alte verlassene Tankstellen fotografieren möchte wird hier sicherlich fündig. Nach Vaughn ist dann noch ein Sandsturm aufgezogen, der uns aber nur gestreift hat.
Abends haben wir dann mit Jürgen und Almut in einem mexikanischen Restaurant, dem El Jimador, in Carlsbad gegessen, auf Empfehlung einer netten Dame aus dem Visitor Center .