Petroglyphs haben wir schon häufiger gesehen und waren daher gespannt, wie sie hier aussehen. Zur Auswahl standen drei Canyons, die eine unterschiedliche Anzahl von solchen Felskritzeleien aufweisen.
Wir entschieden uns für den Boca Negra Canyon, der mehrere Trails aufweist. Um die Petroglyphs zu sehen sind wir über Lavagestein auf eine Anhöhe geklettert, was sich in Bezug auf die Kritzeleien aber nicht wirklich gelohnt hat.
Nur der Blick von ganz oben über Albuquerque hat uns etwas entschädigt. An den wenigen Petroglyphs selbst hat der Zahn der Zeit schon heftig genagt. Wir sind aber inzwischen auch ziemlich anspruchsvoll was solche Sehenswürdigkeiten betrifft.
Um Richtung Albuquerque zu kommen, hatten wir die Alternative über die 61 und dann die 152 direkt zu fahren. Die 152 führt über die Berge, was wir da noch nicht wussten, da das Kartenmaterial etwas zu wünschen übrig lässt. Der Pass erreicht ein Höhe von 8828 ft, was 2690 m entspricht. Damit hatten wir nicht gerechnet. Der Regen ging in Schnee über und die Bäume waren schneebedeckt. Na Danke! Wir wollten nicht im Schnee stecken bleiben und hatten auch Glück, dass nur ein kleiner Straßenabschnitt eine Schneedecke aufwies. Wir waren froh als es wieder abwärts ging und wir wieder Sonne sahen.
Die Weiterfahrt zur Blacksmugglers Winery war begleitet von starkem Seitenwind auf der Interstate und später dann Rückenwind, so dass wir nur so dahinflogen.
Tony der Winzer hat uns dann fast sein gesamtes Weinsortiment durchprobieren lassen und so haben wir letzten Endes 4 Flaschen teuren aber guten Wein aus New Mexiko erstanden. Wir staunen immer wieder, dass dort überhaupt Weinbau möglich ist.
Über Deming, das uns schon aus dem letzten Jahr bekannt war, fuhren wir weiter zum State Park City of Rocks. Das Wetter ließ zu wünschen übrig. Um Deming herum gab es Sandstürme. Der Wind war ziemlich kalt. Von Deming aus ging fuhren wir einen langen Highway ca. 45 Minuten immer gerade aus.
Campground in Deming
Nach der Einfahrt zum Park erkannten wir in der kargen Gegend größere Steinhaufen, die dort herumliegen und mit etwas Phantasie konnten wir uns tatsächlich eine kleine Stadt mit engen Gassen und einigen Plätzen vorstellen. Interessant ist der dort zwischen den Felsen liegende Campingplatz.
Ein Regen- und Hagelschauer hat uns dann von dort vertrieben und wir fuhren weiter zu unserem nächsten Harvest Host, einen Weingut kurz vor Albuquerque.
Nahe Phoenix haben wir Goldfield Ghost Town besucht. In Goldfield wurde Anfang der 1890er Jahre Gold gefunden,sodass dort schnell eine kleine Stadt entstand. Nach 5 Jahren war das aber schon Geschichte. Später gab es zwar wieder Goldfunde aber die Siedlung hatte keinen Bestand. Um eine dortige Mine herum wurde der Ort wieder aufgebaut. Für die Touristen wird eine Rundfahrt mit einem alten Zug angeboten und einige Shows an den Wochenenden sowie die üblichen Souvenirläden.
Für uns war es attraktiver im benachbarten Lost Dutchman State Park eine kleine Wanderung zu unternehmen. Zwischen dick gefüllten Saguaros sind wir zur Prospektor View hinauf gewandert. Von dort aus hat man eine eine super Aussicht auf die Superstition Mountains bis Phoenix.
Im November waren wir schon einmal in der Gegend von Phoenix/Tuscon. Die Saguaros sehen mittlerweile sehr fett aus, was auf den Winterregen zurückzuführen ist. Wir hatten die Monsterkakteen etwas zierlicher in Erinnerung.
Die unterschiedlichen Wüsten haben auch immer wieder unterschiedliche Pflanzen, die besonders hervortreten und dominieren. An anderen Orten gibt es diese Pflanzen entweder nur selten oder manchmal auch gar nicht mehr. Im Cholla Cactus Garden Chollas soweit das Auge reicht. Das ganze Tal ist voll damit. Empfohlen wird, den Kakteen nicht zu nahe zu kommen. Kann wohl ziemlich schmerzhaft sein. Ein extra angelegter Trail führt durch den Cholla Cactus Garden.
Quartzsite das Eldorado der Snowbirds
Auf Empfehlung eines in Yuma angetroffenen Niederländers sind wir weiter nach Quartzsite gefahren. Um den Ort herum ist das Gelände für RVs freigegeben. Wer länger als 14 Tage bleiben will muss ein paar Dollar bezahlen, für uns war der Platz also frei. Auf der Fahrt dorthin haben wir die Aufmerksamkeit der Highway Patrol auf uns gezogen, da wir aufgrund der fürchterlichen Qualität des rechten Fahrstreifens die linke Spur längere Zeit genutzt haben. Wir wurden auf die rechte Spur beordert. War ja harmlos, uns hat’s aber ziemlich durchgeschüttelt. Das war noch in Kalifornien.
Joshua Trees sind eigentlich Yucca Palmen. Im Vergleich zu unseren Zimmerpflanzen sind die Blätter aber dünner und wesentlich kräftiger und es werden richtige Bäume.
Von Joshua Tree Village fuhren wir über den Westeingang des Parks nach Cottonwood. Die Landschaft ist schon speziell. Die Yucca-Wälder erstrecken sich über eine weite Fläche, unterbrochen von herumliegenden Felsbrocken und ganzen Gebirgen mit abgerundeten Felsen. Die Yucca-Bäume hatten wir gar nicht so groß in Erinnerung. Ist aber schon lange her. Wir bereits da, bevor der Park zum Nationalpark wurde und das wurde er 1994.
Natürlich wollten wir auch ein bisschen laufen aber das Wetter hat es nur eingeschränkt zugelassen. Plötzlich gab es einen heftigen Regenschauer und wir wurden ziemlich nass und mussten die Kleider wechseln. Am Skull Rock war die Episode aber wieder schnell vergessen. Der Felsen, der wie ein Totenschädel aussieht – Fantasie braucht man halt auch immer – ließ sich trotz vieler Touristen gut fotografieren. Hier tummelten sich auch wieder Landsleute….
Unsere Wanderung beginnt am Black Rock Canyon Campground vom Yoshua Tree National Park. Ein schön gelegener Campingplatz zwischen Yucca Palmen und Wacholder, aber sehr schlechten Zufahrtswegen zu den einzelnen Stellplätzen.
Die riesigen Schlaglöcher waren aufgrund des Regens mit Wasser gefüllt, so dass wir nicht sehen konnten, wie tief sie waren. Wir haben es dann mit einem Stock getestet und waren froh dass wir nicht durchgefahren sind.
Die Wanderung auf dem Panorama Loop Trail war herrlich. Nach dem Regen am Vortag ein perfekter Wandertag. Es ging einige hundert Höhenmeter durch Yoshua Tree Wälder und einen felsigen Canyon moderat hinauf auf einen Berg mit einem wunderbaren Blick auf schneebedeckte Berge und den Yoshua Tree Park bis nach Palm Springs. Erkennbar durch die vielen Windräder.
Nach einer ruhigen Nacht auf BLM-Land waren wir bei der Weiterfahrt durch die Wüstengegend erstaunt, wie grün es hier war und vereinzelt Blumen am Wegrand zu entdecken waren.
BLM Campground
Dann wurde es sehr karg. Wir hatten die Badlands erreicht. Überall gab es OHV-Spielplätze. Spielplätze für Leute, die gerne mit kleinen Off Highway Vehicles durch die Wüste brettern. Ihre riesigen Trailer, häufig mit angehängter Garage für die OHVs standen mitten drin.
Nach den Badlands ging es über den Pass zum Salton Sea. Der See liegt auf mehr als 100 m unter Normal Null und ist das Ergebnis einer Umweltkatastrophe. Er entstand durch einen Kanalbruch 1905, als das Wasser des Colorados in den alten Alamo River Channel geleitet werden sollte um fruchtbares Ackerland im Imperial Valley mit Wasser zu versorgen. (Siehe Wiki)
Salton Sea im Hintergrund
Zunächst war der See eine beliebte Destination für Touristen und Vogelkundler. Inzwischen ist der Wasserstand stark gesunken und das Wasser durch landwirtschaftliche Aktivitäten ziemlich verseucht. Die Vogelwelt hat sich dadurch sehr reduziert und auch die Leute sind weggezogen. Zu giftig alles.
Wir haben uns entschieden, in Richtung Yoshua Tree National Park weiter zu fahren. Zunächst wurde unser Detlef nach dieser faulen Zeit wieder einer Wäsche unterzogen und auch die Reifen wieder richtig aufgepumpt. An den normalen Tankstellen war das nicht möglich. Bei Evans Tire wurde mit Hilfe einer professionellen Pumpe der richtige Luftdruck auf alle vier Rädern eingestellt.
Los ging es in die Berge. In das Santa Ysabel Valley. Bei Heroes Wood-Fired Pizza hatten wir auf ca. 1000m einen Stellplatz und konnten dort Pizza und Live Music genießen.
Chuparosa
Zum Frühstück mussten wir unsere Photovoltaik vom Schnee befreien. Eigentlich wollten wir keinen Schnee mehr sehen….
Beaver Tail Cactus
Der Anza Borrego Desert State Park lockt mit den unterschiedlichsten Kakteen und Wildblumen. Für die meisten Blüten sind wir etwas zu früh dran. Aber im Hellhole Canyon blühten bereits die Ocotillos und auch einige andere Kakteen fingen an. Es ist wieder deutlich milder.
Cholla Cactus
Die Wanderung zum Maiden Hair Fall, einem kleinen Wasserfall am Ende des Hellhole Canyons, war durch einen stetigen Anstieg geprägt und die letzten 100 Höhenmeter ging es über Felsen, so dass Rainer schließlich allein weiter hinauf geklettert ist. Ich wollte es ja nicht schon wieder übertreiben…
Die Coronado Bridge konnten wir schon von Point Loma aus sehen. Die Brücke führt nach Coronado Island auf dem auch ein altes Hotel im viktorianischen Stil zu besichtigen ist. Wir hatten uns dann gedacht, bis zu einem Fähranleger ein paar Kilometer vor der Brücke eine Fahrradtour zu machen und dann mit der Fähre nach Coronado Island überzusetzen.
War gar nicht so einfach, da wir zunächst durch San Diego, am Flughafen vorbei bis zur Promenade von Seaport Village kommen mussten. Die Fahrt führte uns auch entlang eines 6-spurigen Highways. Auf einer Bike Lane wohlgemerkt. Aber nicht besonders einladend, wenn die dicken Trucks (Pick ups) vorbei rauschen.
Die Hafenpromenade war sehr voll, da dort mehrere Seefahrt Museen Platz gefunden haben und auch ein großer Aircraft Carrier als Museumsschiff besichtigt werden kann. Überhaupt die Marine ist dort sehr präsent.
Auf die Fähre haben wir es dann, auch aufgrund der Uhrzeit nicht mehr geschafft. Die Rückfahrt war dann angenehmer, wir sind meist am Ufer entlang wieder zurück zur Mission Bay gefahren.