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Hinkelstein-Tour

Leider Regen bis gegen Mittag. Wir vertrauen dem Wetterbericht und starten die Fahrräder. Erstes Ziel Locmariaquer – da soll es einen Riesen-Megalithen geben. In Frankreich sind Radwege eher nicht üblich, sodass wir viel auf Landstraßen fahren müssen. Aber die Autofahrer sind geduldig und warten bis der Gegenverkehr überholen zulässt. Das Denkmal ist Corona bedingt nur eingeschränkt zugänglich. Karten für morgen hätten wir bekommen können. Auf der Rückfahrt kommen wir an den großen Hinkelsteinfeldern vorbei. Schon beeindruckend wie unsere Vorfahren vor 4500 Jahren die Steine hierhin geschleppt haben. Der Steinbruch soll zwanzig Kilometer entfernt sein. Die größten Brocken wiegen über 200 Tonnen.

Pointe St Mathieu

Die vergangene Nacht hat es durchgeregnet. Am späten Nachmittag soll es weiter regnen. Wir wollen die trockene Periode nutzen und zum westlichsten Punkt des französischen Festlandes radeln, der Pointe St Mathieu. Die Radtour hat einige giftige Anstiege. Heidi brettert mit vollen 250 Watt Brose Motor Unterstützung an mir vorbei und schaut oben gelangweilt meinen Bemühungen den Hügel zu erklimmen zu. Am frühen Nachmittag sind wir zurück.Wäsche waschen. Der Tag wird mit jeder Stunde sonniger. Endlich mal faulenzen. Der Urlaub ist da.

Gasversorgung in Frankreich

Oh je, im Sommer ist der Absorber-Kühlschrank der Gasverbraucher Nummer 1. Vor allem, wenn man autark irgendwo in der Gegend steht. Spielt natürlich keine Rolle, wenn man auf dem Camping-Platz steht und Landstrom zieht. Aber in diesem Jahr stehen wir vor allem auf Womo-Stellplätzen und die bieten außer Entsorgung und Wasser nichts an. Also verbrennt der Absorber Gas Tag und Nacht, außer wir fahren durch die Gegend. Nach 3 Tagen ist dann die angebrochene Flasche leer. Laut Handbuch benötigt der Absorber pro Tag gut 2l Gas! D.h. die nächste Flasche ist in 5-6 Tagen auch leer. Nach Hause fahren? Aber in Frankreich gibt es doch an jeder Ecke Gasflaschen! Nur welche ist die richtige? In Tregastel gibt es einen Automaten mit 24h Gasversorgung der Firma Butagaz. Ein Automat, also niemand, den man fragen kann. Das Internet bietet widersprüchliches. Ja, Gas kannst Du in Frankreich kaufen, Flasche leihen, Pfand bezahlen, irgendwann zurückgeben, aber Du brauchst einen Adapter, den gibt es natürlich nur in Deutschland. Der Franzose braucht den ja nicht. Die graublaue 13l Propangas-Flasche wird von einzelnen empfohlen. Aber immer wieder taucht der Adapter D4 auf. Heute morgen dann Risiko !!! Womo am Automaten abgestellt. Versucht mit diesem zu kommunizieren. Ja, er hat eine graublaue und will mir auch eine vermieten. Visa-Karte reinschieben. Empfangsbestätigung wird gedruckt, Abbuchungsbestätigung wird gedruckt und dann: Vorgang abgebrochen, Kartenlesefehler. 43 Euro weg.

Heidi ruft: Tür zu Fach 15 ist auf. Tatsächlich mit der Tür öffnet sich der Zugang zu einer vollen Flasche. Dumm nur, die Tür zu Fach 14 war schon die ganze Zeit auf, da steht auch eine volle graublaue! Okay, wir sind ja ehrlich.

Nun, auf zum Womo, Gasfach öffnen, deutsche Flasche raus, französische rein. Anschließen, Schraubverschluss passt, hurra! Gas öffnen, Gas-Druck steigt, prima, die Gasversorgung ist gesichert. Der Urlaub kann weitergehen.

Butagaz-Station beim Super U

Tregastel

Weiter Richtung Westen. Die Landschaft verändert sich kaum. Die Küste erscheint jedoch wilder. Dicke Felsbrocken finden sich und lassen nur kleine Badeabschnitte zu. Es ist kälter geworden, Wind kommt auf. Wir essen im Womo. Gasverbrauch des Kühlschranks könnte ein Problem werden, hatte gedacht ich komme mit der angebrochenen Flasche durch den Urlaub. Heute war sie leer. Werden wohl doch demnächst einen Camping-Platz anfahren mit Landstrom.

Gezeitenkraftwerk aus dem 14. Jahrhundert

Rotheneuf

Gewitter , Regen, kein Sonnenschein. Bretagne = Klein-Britannien. Das Wetter passt. Erst gegen Mittag kommen wir in die Gänge. Ausflug zum Super U. Später schaffen wir eine kleine Rad-Tour entlang der Küste. Skulpturengarten, Saint-Malo und dann schnell zurück. Der Himmel ist schwarz.

Cancale

Nach einem gemütlichen Frühstück im Womo auf der Autobahn-Raststätte ging es gegen 10 Uhr weiter. Es wurde langsam heiß. Die Reifen hatten schon ein halbes Atü zuviel auf der Meßuhr. Bis Rennes war alles Autobahn, aber bis kurz vor Saint-Malo bleibt selbst die Kreisstraße 4-streifig.

Wir haben uns Cancale ausgesucht. Das kleine, ehemalige Piratennest liegt direkt an der Küste zwischen Saint-Malo und Mont St. Michel. Guter Ausgangspunkt für Fahrradtouren. Entgegen unserer Erwartungen, ist es am Meer genauso heiß wie im Landesinneren. Unser Stellplatz bietet nur Fahrzeugschatten. Die Bäume sind noch viel zu klein.

Wir packen Rucksack und wandern runter ans Meer. Hier überwiegt Steilküste. Der Streifen Strand ist recht schmal und reicht nur für ein kleinen Fischerort.