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Parco Naturale di Framura

Heute ist Alternativprogramm angesagt. Die vorgeschlagene Wikinger-Route ähnelt doch zu sehr unserer Dienstagstour und wir wollen heute mal was ganz anderes sehen. Wir fahren mit der Bahn Richtung Norden, nach Deiva Marina. Ein verschlafener Urlaubsort, der wenig Atmosphäre aussprüht. Schnell zum Ortsrand und rauf in die Macchia-Wälder. Es ist wieder steil; es ist wieder schwül; das Wasser läuft in Strömen. Ein gute Stunde brauchen wir, bis wir oben sind. Herrliche Blicke über das tiefblaue Mittelmeer.  Hier oben ist kein Mensch.  Auf der ganzen Tour werden wir keinen 10 Wanderern begegnen.  Gegen Mittag treffen wir in Framura ein. Auf steilen Treppen geht es hinunter zum Bahnhof. Alle Höhenmeter gehen verloren. Kurz nach dem Bahnhof verlässt uns die Orientierung. Anstatt wie beschrieben in die Sackgasse zu gehen, bleiben wir auf der Hauptstraße, die in Serpentinen den Berg hinauf durch Farmura führt. Wir schleppen uns eineinhalb Kilometer und über 100 Höhenmeter den Berg hinauf, bis wir den Fehler eingestehen. Zurück auf dem Pfad sind wir wieder schnell in tiefster Macchia und bald hoch über dem Meer. Der Pfad wird schmäler und anspruchsvoller.

Mittagspause mitten auf dem Maultierpfad, es gibt Focaccia. So etwas wie Pizza-Brot, mal natur, mal mit Käse, mal wie Pizza – lecker.

Noch ein paar kleinere Schluchten mit Bächen überwinden und wir sind hoch über Bonassola angekommen. Mehrere Treppenwege führen uns zurück in unseren Urlaubsort.

Durch die Weinberge nach Manarola

Heute ist ein wenig Erholung angesagt. Kleine Tour von Corniglia nach Manarola. Wieder den Zug nehmen.  Im Zug treffen wir Michaela und Thomas, die auch gerade in Cinque Terre Urlaub machen. in Corniglia in den Ort hinaufsteigen. Dort haben wir uns noch ein wenig umgesehen. Gestern sind wir ja schnellstmöglich durchgehetzt – der Zug wartet nicht. Kleine verwinckelte Gassen, immer wieder herrliche Ausblicke über das Meer. Fazinierend, wie der Ort am Felsen hängt. Wer kommt wohl auf die verrückte Idee an dieser Stelle eine Stadt zu bauen. Keine ebene Fläche und immer geht es steil hinab oder hinauf.

Obwohl der Ort schon recht hoch liegt, mussten wir noch höher hinauf nach Volastra. Erstmals sind richtig viele Leute unterwegs. Italienische und französische Wandergruppen, die obligatorischen, dauererzählenden Ami-Paare, immer im vierer Pack. Der Pfad ist unwegsam, mal schmal durch Weinberge hindurch, mal felsig. Schon nach wenigen Metern sind wir durchgeschwitzt.

Die Weinberge sind hier von der steilsten Variante, angeblich gibt es nur an der Mosel noch steilere, kaum vorstellbar – werde ich mir unbedingt ansehen müssen -> (Merker setzen: Motorrad-Tour an die Mosel asap).  Oben in Volastra gibt es wieder ein Kapelle, recht einfach, ziemlich katholisch also deutlich aktiv genutzt.

Hinunter geht es eine steile Treppe. Manarola ist bald erreicht. Wir suchen uns eine kleine Bar und essen ein wenig. Ein guter Cappuccino wird dazu gereicht.

Mit der Bahn zurück nach Bonassola, duschen und relaxen. Nachher kommen noch unsere Louistucky-Nachbarn. Thomas und Michaela sind ein paar Orte weiter!

Monterosso nach Corniglia

Nicht nur auf dem Papier war das heute eine Hammertour. Über 18 Kilometer, mehr als 800 Höhenmeter.

Anreise zum Startpunkt mit der Bahn, die hatte ziemlich Verspätung, schimpf mir einer noch einmal auf die Deutsche Bahn. In Monterosso wurde uns zunächst bewusst, dass wir gestern nur im Bahnhofsviertel waren, wir hatten das schon für die Stadt gehalten. Tatsächlich muss man um einen Berg herum laufen und dann ist man in einer netten Fußgängerzone. Alles sehr touristisch und natürlich unwahrscheinlich marvelous. Viele Amis, viele Briten. Heute werden wir die erste Hälfte mit zwei Ami-Pärchen verbringen.

Nachdem Städtchen geht es gleich zur Sache. Nahezu 500 Höhenmeter bis zum Kloster Madonna di Soviore. Immer wieder schöne Ausblicke auf Monterosso. Das Kloster hat eine sehr saubere Toilette, das war es dann aber auch schon. Durch Maccia und teils nasse Pfade geht es wieder etwas herunter. Ein wenig klettern ist angesagt. Macht sicher keinen Spaß mit Sportschuhen, für viele hier das angesagte Schuhwerk zum wandern.

Mittagspause machen wir bei Madonna di Reggio, eine kleine Kapelle auf halber Höhe. Hier trennen wir uns von der Ami-Gruppe und verspeisen unsere Focaccia, die wir heute morgen erstanden haben.

Nun wird der Pfad wilder. Schwindelfreiheit wird verlangt. Es geht durch die Weinberge, wahrscheinlich gibt es nur an der Mosel steilere. Wir turnen auf den Abgrenzungsmauern und von Berg zu Berg. Ziel ist San Bernadino. Sehen wir schon die ganze Zeit, nur näher kommt das nicht. Immer wieder taucht ein weiteres Tal auf, das durchquert werden muss. Immerhin bleiben wir weitestgehend auf der Höhenlinie. Immer wieder gibt es neue Gerüche,  es riecht nach Hochamt oder auch nur nach Ginster.

Irgendwann taucht tatsächlich San Bernadino in voller Größe vor uns auf. Kurze Pause, eine Riegel muss rein. Auf der Straße geht es nun hinunter nach Corniglia. Wir sind platt. Im Ort angekommen eilen wir zum Bahnhof,  60 Höhenmeter, ewig lange Treppe und in 5 Minuten kommt der Zug! Aber wie am morgen, er hat Verspätung.

Nun noch ein Bier zum bloggen und gleich gibt es Essen.

Von Bonassola nach Monterosso

Heute stehen 585 Höhenmeter und knapp elf Kilometer auf dem Programm. Also challenging aber noch gut machbar. Vor allem nach dem Trainingslager am Hohenkarpfen.

Ohne Warmwanderphase geht es gleich steil Treppen und heftige Betonpisten aus dem Ort heraus. Überall blüt es. Heidi ist immer wieder entzückt. Die Lumix kommt aus dem Makromodus gar nicht mehr heraus.

Immer weiter den Berg hinauf. Die Paßhöhe liegt auf 180m. Nach knapp einer Stunde erreichen wir Levanto. Gestern über den Tunnel waren es 20 Minuten. Kurze Kaffeepause. Aus Levanto geht es wieder steil hinauf, dieses Mal müssen über 300 Höhenmeter überwunden werden. Schließlich erreichen wir den Gipfel, den Punta Meso (320m).  90 Minuten  bergauf durch die Macchia .

Der Weg hinunter nach Monterosso führt über steile Treppen, eher für Riesen gemacht. 50 % über normaler Höhe.

Monterosso empfängt uns mit einer Menge kleiner Lokale, die allerdings alle ziemlich voll sind. Nach der Ruhe stören die vielen Menschen und wir nehmen den nächsten Zug zurück nach Bonasolla. Das ruhige kleine Städtchen empfängt uns gerne und es gibt wieder Pasta im Café Hotel delle Rosse.

Zum Abschluss des Tages sitzen wir noch auf der Hotelterrasse, ein Apertif und ein wenig bloggen.

Ein Hubschrauber taucht immer wieder auf und füllt eine Tonne mit Wasser aus der Bucht. Sieht nach einem Waldbrand aus, der Hubschrauber kommt aus dem Norden.

 

 

Auf nach Bonassola

Nach langer Zeit fahren wir mal wieder mit dem Auto in den Urlaub. Also ist der Kofferraum mächtig voll und nachdem wir schon am Samstagnachmittag mit packen fertig waren, wurde noch kurz das Championsleaguefinale angesehen und dann ging es auch schon los. Immerhin sind mehr als 750 Kilometer zu überwinden. Kurz vor Luzern die erste Schlafpause, kaum 30 Minuten.

Vor dem Gotthardt dann eine ausgiebige Pause, mehr als eine Stunde geschlafen. Jetzt nach Mitternacht ist die Passstraße und der Tunnel fast leer. Trotzdem – ich denke spätestens Sonntag früh wird es stauen. In Beninzola die nächste Schlafpause, als wir wach werden ist es schon 6  und wir frühstücken. Es gibt einen herrlichen Cappuccino mit Herz aus Schokolade drauf. Um 10 dann noch einmal ein kleines Päuschen kurz vor Genua. Damit wir nicht mit leerem Tank am Ziel ankommen, wird der Tank noch einmal gefüllt. Einen Euro und siebenundsiebzig Cent der Liter – naja, wir haben ja Urlaub.

Auf kurviger, schmaler Straße geht es hinunter zum Urlaubsort. Immer wieder herrliche Blicke aufs Meer, Rennradler quälen sich den Berg rauf. Ein paar Motorradfahrer geniesen die Strecke.

Unten angekommen suchen wir zunächst einen Parkplatz. Das Hotel liegt mitten in der Fußgängerzone. Auf dem alten Bahndamm finden wir ein Plätzchen und gehen zu Fuss zum Hotel. Ich muss schließlich ein enges Gäßchen rückwärts zum Hotel fahren und bekomme hundert Meter weiter einen engen Parkplatz zugewiesen. Ob ich da den Auris jemals wieder herausbekomme?

Zimmer und Bad sind recht klein, vor allem mit unser Riesengepäckmenge. Die nächsten Stunden wird es dann gemütlicher. Was Aufräumen hilft!

Wir wandern noch ein wenig durch den netten kleinen Ort, machen einen Ausflug auf der ehemaligen Bahnstrecke durch ein paar Tunnel hindurch zum nächsten Ort – Levanto. Im Hotel Café gibt es zum Mittag gute Pasta. Das werden wir noch öfter genießen.

 

 

 

Zum Abschluss des Tages noch ein Baleys und ein Bierchen auf der Dachterrasse. Wir sind im Urlaub angekommen.

Pfingsten geht es auf nach Italien

Die Cinque Terre sind der mittlerweile bekannteste Geheimtipp Italiens: fünf malerische Dörfer auf den steilen Felsen über dem Ligurischen Meer. Auf kleinstem Raum bietet diese idyllische, kleine Region vor allem Individualisten eine Fülle von schönen Wanderungen durch Weinberge und Macchia, durch Gemüsegärten, Eichenwälder und Olivenhaine. Gelegentlich hat man einen recht kräftigen An- oder Abstieg zu bewältigen, viele Wanderungen sind aber einfach. Maultierpfade mit herrlichen Ausblicken auf die Küste führen hoch über dem Meer entlang. Sie werden auf einem der schönsten Küstenwanderwege Europas wandern und kommen bis zum südlichsten Zipfel der Landzunge vor La Spezia.

Die 5 Dörfer sind per Auto nur mühsam zu erreichen, aber durch eine regionale Eisenbahnlinie gut miteinander verbunden. Wir haben mit Bonassola einen festen Standort als Ausgangspunkt für die Erkundung der relativ überschaubaren Region gewählt. Hier haben wir sogar einen Strand zum Baden und Schnorcheln. Die 5 Dörfer, Ausgangs- und Endpunkte der Wanderungen, können wir von hier aus problemlos per Bahn erreichen. Wir fahren jeweils nur wenige Minuten. Ideale Reisezeiten sind im Frühjahr, wenn seltene Orchideen und der kräftig gelbe Ginster blühen, und im Herbst, wenn der Ansturm der italienischen „Feragosta“ (Augustferien) vorbei ist und in den 5 Dörfern Monterosso, Vernazza, Corniglia, Manarola und Riomaggiore wieder jene ländliche Ruhe einkehrt, für die sie berühmt sind.

Unser Drei-Sterne-Hotel Delle Rose liegt  im verkehrsberuhigten Zentrum, nur durch einen Damm vom Strand getrennt. Der Wirt legt Wert auf eine gute, landestypische Küche. Das Hotel  hat 25 komfortable Zimmer mit Telefon, Sat-TV, Safe, Ventilator und kleinem Kühlschrank. Restaurant und Aufenthaltsraum sind eher „italienisch einfach“ gestaltet. Überdachte Dachterrasse mit Bar und Meerblick, auf der wir auch frühstücken können.

 

La Palma Princess

Mein Schuh Dilemma hat uns einen frühen Check In in der Ferienanlage La Palma Princess beschert. Auf dem Weg hierher hat uns Fernando noch einen netten Platz gezeigt. Schön kitschig, siehe Fotos. 

Nun sind wir mit gefühlt 2000 anderen Menschen in diesem Hühnerstall und unterliegen den Regeln der Massentierhaltung. Wahrscheinlich sind alle Liegen schon vor dem Frühstück mit Handtüchern belegt. Jetzt um 3 ist keine mehr frei. Wir sitzen im Schatten und lesen ein wenig. Wie bringen wir bloß den morgigen Tag rum?

Das erste Opfer: meine Schuhe sind am Ende

Heute ging es in die Caldera de Trabuiente.  Die Reste des La Palma Vulkans. Vor 700000 Jahren ist der eingestürzt.

Die kaputten Schuhe haben unser Programm für die letzten beiden Wandertage durcheinander geworfen. Davon später mehr.

Taxi fuhr uns eine Stunde den Berg rauf. Abenteuerlich schmale Straße. Mit schotterpassagen wo die Straße der Wasser Gewalt nicht standhält. Im Winter kann es tagelang heftig regnen. Auf 1100 Meter angekommen gibt es lediglich einen kleinen wendeplatz.

Der erste Wandertag an dem wir immer wieder Menschen begegnen. Am zweiten und dritten Tag waren es einmal 2 und das andere Mal 3 Wanderer. Die restlichen 6 Stunden waren wir allein.

Durch Kiefernwälder geht es hinab zum Fluss. Rinder müssen den ursprünglichen Bewuchs radikal weggefressen haben. Immer wieder treffen wir auf Aufforstungsprojekte. Wir treffen immer ausgetrocknete Barrancas mit mächtigen Steinbrocken. Nach etwa einer Stunde sind wir unten am Fluss, der tatsächlich Wasser führt. Wir würden das Rinnsal Bach nennen auch wenn das Bett gewaltig ist. Auf der anderen Seite, etwas oberhalb, ist ein Campingplatz und ein infozentrum.

Wir verlassen den Rio Tarbuiente und müssen etwas steigen um ins Nachbartal zu gelangen.

Video: Sturm auf dem Gipfel

Der Königsweg

Leider haben wir wieder den Taxifahrer von gestern. Kommt wohl immer 10 Minuten später und beschäftigt sich permanent mit seinem Handy.

Trotzdem gut angekommen in El Tablado. Heute gibt es Barrancas extrem. Barrancas sind Flusstäler. Im August ist da zwar kein Wasser drin, aber man kann sich schon vorstellen mit welcher Macht hier zweimal im Jahr das Wasser vorbeikommt.

Die erste Schlucht ist gleich die extremste.  Noch heftiger wie die letzte von gestern und die war schon heftig. Bis fast zum Meer geht es von 400 Meter gefühlt senkrecht den Fels hinunter und auf der anderen Seite genauso wieder rauf. Nur nicht zurückschauen. Immer wieder sind die Knie weich.

Die Barrancas sind unten oft dicht bewachsen und schön kühl. Laden ein zu einem Päuschen. Die Hitze erwischt uns dann aber voll beim Aufstieg.

Ab Mittag wird das Höhenprofil zahmer. Der Bewuchs wird wüstenähnlicher.

Die letzte spektakuläre Barranca erleben wir kurz vorm Ziel.  Die Häuser von Santo Domingo sind schon fast da, aber erst müssen wir noch hinunter tief in das Barranca Tal.

Bei einem Cappuccino lassen wir die Wanderung ausklingen.

Abends dann noch Tapas im La Luna in Los Llanos. Hotel ist modern mit Klima und allem Gedöns.

Hotel Romantica

Nebelschwaden an der Küste. Wir sind auf über 600 m und damit weit darüber .

 

 

 

Heute werden wir den Küsten Wanderweg gehen. Hoch über dem Meer.

Von Barranca zu Barranca.  Schlucht runter, Schlucht rauf. Den ganzen Tag von über 600 auf 50 Meter fast bis ans Meer und wieder auf über 400 hoch. Sonne satt. Jeder Schatten ist willkommen.

Heidi hat den gestrigen Tag noch in den Knochen. 2 Kilometer mehr sind heute in der Stunde nicht drin. 12 Kilometer werden es. Die Abstiege sind heftig steil. Die Anstiege natürlich genauso. Nur mit viel Wasser lässt sich das ertragen. Die Ausblicke über das Meer sind traumhaft. Viele Hänge wurden mal bewirtschaftet. Überall winzig kleine angelegte Terrassen. Hier im Norden der Insel ist alles ziemlich von Landwirtschaft geprägt.

Gegen 3 erreichen wir unseren Zielort Los Machinos. In einer Stunde kommt das Taxi.