Alle Beiträge von RR

Die Schluchten im Lorbeerwald von Los Tilos

Um 9 ins Taxi und ab in die Berge. Schöne geschwungene Straßen führen immer weiter in die Höhe. Die EU hat auch hier
Ihre Spuren hinterlassen. Super Infrastruktur. Glatter Asphalt. Das Tal wird immer enger. Die Straße windet sich nur noch
einspurig den Berg hinauf. Wir kommen am Besucherzentrum Los Tilos an. Hier gibt es den größten Lorbeerwald der Kanaren.
Lorbeerwälder hatten wir ja auch schon auf Madeira, aber hier wurde der Wald nicht von Europäern angepflanzt, sondern
war schon immer da. Es gibt daher auch nicht nur eine Sorte, sondern fast 20. Also keine Monokultur, sondern viele verschiedene
Bäume, darunter auch der El Tilo – der Stinklorbeer. Stinkt, wenn man ihn fällt.
DSC03967Wir dürfen gleich wieder unsere Taschen-lampen einsetzen und eine erste Laveda entlang wandern. Aber die Kanaren sind
keine Levada-Inseln – hier sind die Kanäle gedeckelt, oder es sind gleich Rohre. Es rauscht, das war es dann
schon mit dem Wasser.

Die ersten beiden Wanderungen des Tages sind Stichwege, wir müssen also den gleichen Weg wieder zurück.

Den Felsenkessel des Barranco del Agua können wir leider nur zum Teil genießen, der hintere Bereich ist gesperrt. Aber immerhin gibt es einen Wasserfall SONY DSCzu sehen. Später werden wir sehen, dass es sich um einen künstlichen handelt.

 

 

Oben auf den Aussichtspunkt Espigon Atravesado muss ich Heidi alleine rauflassen. Das ist eng, schmal, klein, kein sicheres GSONY DSCeländer und es geht steil runter auf 3 Seiten. Nee, nicht mit mir.

 

 

Nach unserem mageren Wandereressen, ein paar Pflaumen, ein paar Kekse, ein Riegel, machen wir uns auf den Weg zum Zielort. Barlovento. Wir müssen fast eine Stunde aufsteigen. Insgesamt werden es heute 1500 Höhenmeter. Den ganzen Tag über ist es schwül. Wir trinken 3 große Wasserflaschen leer.

SONY DSC

 

SONY DSC

SONY DSC

SONY DSC

Punkt 4 Uhr sind wir nach über 5 Stunden wandern an unserem Zielhotel eingetroffen. La Palma Romantica. Wir dürfen
in diesem schönen Hotel 2 Nächte bleiben.

Auf nach La Palma

9.8, 8:00: Gestern gab es noch die Info vom Reisebüro, dass unsere Wanderung am Tag 6 nicht durchgeführt werden kann. Der Waldbrand wird uns also treffen.  Wir warten gerade auf unseren Zug nach Frankfurt.

11:00: Wir sind am Flughafen. Noch ist Zeit bis zum Boarding. Der Zug war zwar voll, aber am Flughafen ging es ruhig zu. Kein Anstehen an der Gepäckkontrolle. Auffällig sind die vielen Sicherheitskräfte, teils Polizei, teils Sicherheitsdienst. Unser Gate ist ziemlich öde. Kein Blick aufs Flugfeld. Wahrscheinlich werden wir nach den halben Weg zur Insel mit dem Bus zurücklegen müssen. Wir werden in Reihe 7 sitzen. Also wahrscheinlich ein kleinerer Airbus ohne Business und First Class. Ist ja Charter. Wir fliegen heute mit der Condor.12:00 Ortszeit La Palma: der Flieger verlässt gleich Deutschland. Leichte Verspätung.  Kam wohl nicht von Ibiza weg.

2016-08-09 13.12.30-1

16:45: habe mein Gepäck. Heidi’s Tasche kommt mal wieder nicht.

17:00: Santa Cruz

DSC03958der zentrale Platz

 

 

 

DSC03965mein erstes Abendessen

 

 

 

DSC03957Blick aus dem Hotelzimmer. Das Hotel war so na ja. Dunkel, warm. Drei Einzelbetten.

Dolomiten Tour mit dem Motorrad

2016-06-16 15.29.53-1Wie im letzten Jahr, so geht es auch dieses Jahr wieder mit Hartwig und einigen seiner alten Fahrschüler in die Dolomiten. Im Team sind Michael, Christian und Mircea. Start war heute morgen um 8:30 in Ettlingen. Viel Regen bis Ulm, nach der Tankpause ging es trocken weiter auf der A7. Baustellen überall. Erst ab dem Tannhäuser Tal wurde es besser. Es ging wieder über das Hahntenjoch runter nach Imst. Dort konnten wir im Biergarten die Mittagspause geniesen. Weiter ging es über den Reschenpass zum Umbrai und schließlich zum Stilfser Joch (2700m). Gigantisch die Abfahrt – 48 (!) Kehren! Erst DSC03929gegen 7 Uhr und nach über 620 km erreichen wir das Hotel Schwarzenbach im Eggental.DSC03931

Tag Zehn

War heute ganz schön müde. Wollte gar nicht aufstehen. Der Gang zum Frühstück war mühsam. 9:30; halbe Stunde Power Napping. Danach war ich fit für die Abschlusstour.

Heute habe ich mich Chris angeschlossen. Seine Gruppe wollte es ruhig ausrollen lassen. Habe dann schnell gemerkt, was Chris unter ruhig ausrollen versteht.  Die Tachonadel hing immer knapp an der dreißiger Marke. Mal sehen wie lange ich das durchhalte — ging eigentlich. Musste nur zwei, dreimal am Berg abreißen lassen und nach 70 km und 700 Höhenmetern stand ein 25iger Schnitt auf der Garmin Uhr.

Fahrrad putzen, abgeben und dann noch zu Häagen Dasz. Die haben heute ihre Saison eröffnet mit defekter Kaffeemaschine.

Und morgen ist das Trainingslager auch schon wieder vorrüber.

 

Tag Neun – Königsetappe

Heute begrüßt uns der Tag mit Sonnenschein. Kein Wölkchen am Himmel. Heute ist die Königsetappe geplant, das heißt viele Kilometer und viele Höhenmeter. Start ist deswegen bereits um 10.

Um saubere Schaltvorgänge zu gewährleisten putze ich mein hinteres Ritzel und Volker kümmert sich um mein krummes Schaltauge. Leider bleiben zwei  kleine Ritzel für die linke Scheibe nicht erreichbar. Na ja, gibt ja Ersatz mit der großen Scheibe. Gefällt dem Coach nicht, aber okay, ich kann damit leben.

Wir fahren zunächst 20 Kilometer immer der Schnellstraße entlang auf dem breiten Pannenstreifen. Ein dicker Truck mit Obst für den Norden nach dem anderen rollt an uns vorbei. Nach Alcala geht es in die Berge. Zunächst sind die Kamelhöcker zu überwinden. Zwei Hügel mit jeweils etwa 150 Höhenmeter stellen sich in den Weg. Ohne Streß den Berg rauf, erst kurz vor der Passhöhe noch zwei Kollegen abfangen und den Puls auf 160 schnellen lassen. Die Abfahrt geht über schöne Serpentinen hinunter nach Les Coves de Vinroma.

DSC03768

Vor der Mittagspause bei 50 Km muß noch ein weiterer Paß überwunden werden. Volker läßt nichts über die Paßhöhe raus, nur soviel: nach dem ersten Gipfel kommt gleich ein zweiter, oje. Die lange Rampe zu Beginn der Passes fordert zwei Opfer. Zwei Mädels aus einer anderen Trainingsgruppe drehen um, es regnet zuviel. Na ja, drei Tropfen sind kein Regen. In der Zwischenzeit hat sich tatsächlich der Himmel mal wieder mit Wolken bedeckt, sind auch ein paar richtig schwarze darunter. Weiter geht’s, den Verlust bekommen wir anderen ohnehin erst in Albocasser eine halbe Stunde später mit.  Jeder kämpft nun für sich allein. Die 200NN fallen schnell, auch die 300 sind bald erreicht Serpentine um Serpentine geht es nach oben, schon sind es 400m. Viel höher geht hier doch gar nicht. Aber hinter der nächsten Kurve zeigt sich noch eine Steigung. Bei 540 m schließlich scheint der Berg erklommen, aber was sagte Volker: da kommt ein zweiter und tatsächlich nach 50 m Verlust durch eine kleine Abfahrt ist dann schließlich der Gipfel bei 560m erreicht.

DSC03766

In Albocasser, direkt beim Waschhaus, gibt es dann wieder leckeres Bocadillo. Die machen hier in jedem Ort ihr Baquette anders.  Leider ist nicht nur die Sonne weg, nein, es ist auch noch kalt geworden. Als Radfahrer sitzen wir natürlich draußen und frieren und frieren. Da hilft auch kein Café con leche.

Nach kurzer Abfahrt kommt gleich wieder ein Berg, sodass wir bald wieder auf Betriebstemperatur sind.

Die Heimfahrt führt durch abwechslungsreiches Gelände, nun meistens bergab, ziemlich schnell wieder zurück zum Strand.

111 Kilometer, 1231 Höhenmeter und das bei einem Schnitt von über 22 km/h dabei noch 2252 kcal verbraucht!

Tag Acht

Laut meiner Garmin ist das Trainingslager nun für mich zu ende. Wie gesagt: 3,5 Tage soll ich pausieren. Das heißt Sport erst wieder am Samstag früh. Da ist Abreise!

Also habe ich mich heute der langsameren Gruppe angeschlossen und mich im Hintergrund gehalten. Lass die anderen mal ran und die Arbeit vorne machen. Das Wetter ist heute ganz brauchbar, etwas Wind, ein wenig Sonne zumindest am Vormittag. 85 bis 90 Kilometer sollen es heute werden. Mein Radl hat vom Sturz doch etwas mehr abgekommen, als gedacht. Der Umwerfer mag auf der kleinen Scheibe die kleineren Ritzelräder nicht mehr und ein Flaschenhalter ist gebrochen. Natürlich der wichtigere,  der am Unterrohr.

(Volker relaxed beim Mittagessen in Ulldecona)

Es geht gemütlich langsam durch die Hügelkette bis Calig und dann immer Richtung Norden bis Godall. Hier kommt der Tageshöhepunkt eine nette Passstraße hinüber nach Ulldecona, wo wir ein Päuschen einlegen. Die restlichen 35 Km geht es dann immer leicht bergab, mit Rückenwind zurück zum Hotel.

Tag Sieben 

Es hat wieder die Nacht durchgeregnet. Der Weg zum Frühstück ist von großen Pfützen versperrt. Radfahren ist wieder nichts. Ich werde mir heute das Innere der Burg ansehen. Eine einstündige Wanderung bringt mich entlang der Küstenpromenade nach Peniscola.  Die Burg war vor 600 Jahren päpstliche Residenz. Damals muss es drei  Päpste gleichzeitig gegeben haben. Den in Rom, einen in Avignon und einen dritten hier in Peniscola. Das war allerdings der Bescheidenste. Die Burg ist sehr gut erhalten und man kann sich gut vorstellen wie beengt es da zugegangen ist. Die   päpstlichen Gemächer waren drei dunkle Zimmerchen, keines größer wie die Kinderzimmer in unserem Häuschen in der Kentucky 19. Eine mittelgroße Kapelle und zwei größere Säale bilden den Rest der repräsentativen Teile der Burg. Für das Gesinde wird da nicht viel Platz gewesen sein.

Zum Mittagessen noch ein Bocadillo an der Plaza und dann zurück im kalten Regen ins Hotelappartement.

Um 15:00 ist ein Lauf durch die Sierra De Irta angesagt. Zunächst geht es 3 km nur bergauf von Null auf 188 Meter. Der Puls steigt auf über 170 binnen weniger Minuten. Nach knapp 20 Minuten sind wir oben. Nun geht es in Serpentinen langsam wieder runter zum Meer. Wir laufen ein paar Kilometer direkt am Strand und dann weist Volker auf einen Turm. Da müssen wir noch rauf. Der Turm steht noch einmal auf fast 100 Meter. Ein Kilometer Betonpiste bergauf. Dieses Mal geht es leichter. Bergrunter full speed an Judith und Marc vorbei und den letzten Kilometer in 4:59 ins Ziel. Mein Garmin empfiehlt 3,5 Tage Erholung!

Tag Sechs

Die ganze Nacht hat es geregnet. Der Regen hört nicht auf. Dicke Tropfen fallen vom Himmel. An Radfahren ist nicht zu denken.

Alternativprogramm! Das Hotel besitzt ein Fitnessstudio. Mehrere Ergometer, Laufbänder  und allerlei sonstiges. Ich schaffe erstmals Indoor eine Dreiviertelstunde auf dem Rad zu kurbeln. Danach noch ein Viertel-stündchen auf dem Laufband.

14:30. wir wollen ein wenig laufen gehen. Dicke, kalte Regentropfen peitscht der Wind gegen unsere Körper. Nein, so macht laufen keinen Spaß. Matthias und die Piris müssen natürlich sofort auf die Strecke.   Ich, halbe Stunde warten.

Tatsächlich, um drei hat der Regen aufgehört. Ein langsamer Lauf, maximal GA1. Laufe bis über die Burg, den Hafenanlagen entlang. Nach 5,5 km ist der Wendepunkt erreicht. Die letzten 1,5 noch aus dem Körper rausholen was geht. Mehr als einen Fünferschnitt hat er nicht zu bieten.

Tag Fünf

Rest PSK macht heute reduziertes Programm. Mein Ruhetag war gestern, das heißt heute wieder volles Programm. Sieben Uhr aufstehen. Fünf Kilometer lockerer Dauerlauf. Acht Uhr Frühstück. 10:30 Radausfahrt. Neuer Guide: Benedikt aus Nürnberg. Zwei neue Mitfahrer : Harald und Christine. Plan knapp 100 km. Zunächst 20 km die relativ ruhige Nationalstraße entlang. Wie immer leichter Anstieg bei böigem Gegenwind. Dann geht es in die Berge, erster Pass 200m, zweiter Pass 310, dritter Pass 516m und dazwischen geht es natürlich immer wieder rasant die Serpentinen hinunter. Schließlich Mittagspause in einem kleinen Dorf. Fünfzig Kilometer sind schon in den Beinen. Ein Bocadillo mit Schinken und ein Milchkaffee.

Wir schwingen uns wieder auf die Räder. Es geht bergab. Keine fünf Minuten später ist plötzlich Haralds Hinterrad so nah, dass ich es berühre und den Abflug mache. Armling rechts und beinling rechts sind hinüber. Drei dicke Schrammen am Knie und am Unterarm. Der Rest hat es gut überstanden und es geht weiter.

Nun hat leider der Wind gedreht. Aus dem rasanten Heimflug wird nichts. Die Rampen sind jetzt zwar niedriger aber man muss halt erst einmal rüberkommen. Nach etwas über 96 km sind wir wieder in Peniscola.

Athletiktraining lasse ich heute ausfallen. Schwimmen ist wohl für ein, zwei Wochen verboten.