Archiv der Kategorie: Oktober Tour

Der Corona Pandemie geschuldet. Meine Auszeit hatte eigentlich als Ziel mit dem Fahrrad Santiago de Compestella auf dem Jakobsweg zu erreichen. Corona hatte zunächst Spanien dicht gemacht und spätestens im September war auch Frankreich verseucht. Also das Womo schnappen und in Deutschland Ziele ansteuern, die ich noch nie wirklich richtig angesehen habe. Es kamen vier herrliche Wochen dabei heraus.

Oktober Tour – Tag 6 – Härtetest

Das Wetter hat es heute nicht gut mit mir gemeint. Laut Bericht Regen den ganzen Tag. Aber die Fahrt ist doch auch Ersatz für die eigentlich geplante Jakobs-Weg-Tour. Da würde ich auch bei fast jedem Wetter fahren müssen. Und schlechter als heute geht alle Mal. Tour-Bike fertig gemacht. Regenklamotten in die Gepäcktasche. Rund 90 km stehen an.

Eglisau am Rhein

Rüber in die Schweiz. Die Markierungen sind gut. Aber auch in der Schweiz muss sich der Radfahrer den Weg oft mit viel zu vielen Autofahrern teilen. Ein großer Unterschied: Schweizer Autofahrer scheinen Radfahrern gegenüber toleranter sein.

Das Wetter wird schlechter. Es regnet und regnet. Mir wird kalt. Die Füße frieren ein. Die Oberschenkel sind eisig. Wie soll ich das bis Schaffhausen aushalten. Ich habe doch erst 20 Kilometer geschafft. Aber wozu gibt es Regenschutz-Klamotten. Also in die neue Vaude Hose schlüpfen und die Vaude Kamaschen um die Schuhe binden. Die alte Regenjacke überziehen. Mittlerweile vergilbt, aber immer noch dicht!

Oh Wunder, mir wird warm und trocken! Irre der Unterschied. Von Aufgeben keine Spur. Ich fahre bis Schaffhausen und schaue zum wiederholten Mal den Rheinfall an. Dieses Mal mit richtig viel Wasser.

Der Rheinfall, was sonst?

Auf der Rückfahrt hört der Regen auf. Ich darf die Regenklamotten wieder einpacken. Aber jetzt meldet sich der Wind. Oft ist selbst auf dem kleinsten Ritzel kaum Vortrieb zu spüren. Der Schnitt ist heute elendig aber nach knapp 90 km bin ich wieder im Womo.

Immer wieder schaut das Alpenpanorama durch

Tja, gegen Ende verlässt einen schon einmal die Konzentration. Eine steile, schmale Abfahrt mit scharfer Rechtskurve lässt mein Vorderrad wegrutschen und unweigerlich folgt ein Sturz. Mein rechter Beinling ist hin. Großes Loch auf Kniehöhe. Ich komme mit leichten Schürfwunden am Knie davon. Das Fahrrad hat außer ein paar Kratzern am Lenker nichts abbekommen.

Für weitere Touren brauche ich Beinlinge. Also ganz schnell noch in den Ort laufen. Und schon das erste Sportgeschäft hat ein paar schöne warme Beinlinge. Auch der Rest von Waldshut ist absolut sehenswert. Ein nahezu unberührtes mittelalterliches Städtchen!

Die Altstadt von Waldshut

Oktober Tour – Tag 5 – Burg Rötteln

Gestern war ich in Sachen PSK unterwegs – Assistenz-Übungsleiterlehrgang in Merzhausen und Heitersheim. Mal sehen, was daraus noch wird. Der Kurs war nicht nur geistig sondern auch körperlich anstrengend. Vor allem das Schwimmen hat mich geschlaucht. Da liegt noch viel Arbeit vor mir.

Übernachtet habe ich unweit vom Schulungsort – in Müllheim. Der Ort passt hervorragend ins Tourkonzept. Orte anfahren, die ich vom Namen nach kenne. Müllheim liegt an der A5, unweit der Schweizer Grenze. Hundert Mal vorbeigefahren, nie reingeschaut. Dabei ist das ein richtig lebenswerter Ort. Mit schöner Fußgängerzone und netten Wohngegenden. Und alles sehr ruhig.

Burg Rötteln

Nächster Punkt – Lörrach. Hier steht Badens drittgrößte Burg! Ganz gut erhalten. Lohnt einen Besuch. Sicht muss bei gutem Wetter überwältigend sein. Da dürfte einen das Alpenpanorama schier erschlagen. Na ja, heute ist alles grau, düstere Mittelalter-Stimmung.

Westweg Portal Lörrach

Oktober Tour – Tag 3 – Regen und Sonne

Heute letzter Tag am Kaiserstuhl. Der Tag beginnt kühl und regnerisch. Bis Mittag nutze ich die Bettlandschaft im Heck und grüble über Trainingspläne, Pulsbereiche und Synchronisation zwischen diversen Garmin Devices. Gegen eins kommt die Sonne raus. Der Notplan heute nur zu joggen ist schnell verworfen. Die Kaiserstuhl-Pass-Tour soll es sein. Mindestens 5 Passhöhen, steiler, steiler, steiler geht nicht.

Pause am Vogelsang, unterhalb des Totenkopfs

Da die Straßen noch Naß sind, kommt heute das Touren-Bike zu Ehren. Fünf Kilo mehr und noch ein wenig Gepäck. Mal sehen, ob ich damit die Berge raufkomme? Zunächst 15 km eben, aber deutlich mehr Gegenwind wie gestern. Zwanziger Schnitt nicht machbar ohne den Puls nach oben zu jagen. Schon in Bötzingen wird es steil. Das kleinste Ritzel bleibt bis oben die erste Wahl. Man ist das Bike schwer. Gestern ging das alles deutlich leichter! Der Vogelsang-Pass ist geschafft. Die Oberschenkel glühen. Und Du willst noch 4 weitere Höhen packen? Nee, das wird heute nichts. Hinunter nach Oberbergen. Das liegt nicht auf einem Berg, das liegt im Tal! Von hier geht es nur nach oben! Also ein zweiter Pass muss sein. Die Schellinger Matte erklimme ich mit letzter Kraft. Aber die Gegend lohnt den Schmerz alle mal!

Nur noch wenige Meter bis zur Passhöhe

Oktober Tour – Tag 2 – Kaiserstuhl

Große Tour um den Kaiserstuhl. Von Riegel erst einmal immer Richtung Süden, den Stuhl zur Rechten. Bei Tiengen geht es rechts ab, nach Westen. Der erste kleine Hügel. Grausliche Kreuzung bei Grezhausen. Wo ist hier der Radweg? Ich will nicht auf die Bundesstraße! Nun geht es nach Norden. Der Kaiserstuh rückt näher, die Strecke bleibt flach bis Ihringen und dann geht es nach oben und will nicht mehr enden!

In 90 Sekunden rund um den Kaiserstuhl

Oktober Tour – Tag 1 – Riegel

Meine aktive Flowserve-Zeit ist vorrüber. Noch einmal Zeit für etwas Neues. Das muss gut überlegt sein. Also erst einmal 4 Wochen Auszeit. Auch wenn Corona so manchen Plan für diese Periode über den Haufen geworfen hat – wir haben ein Womo. Ein besseres Mittel zu reisen, gibt es in diesen Zeiten nicht. Ich werde die nächsten Wochen in Deutschland bleiben und Orte besuchen, die ich bisher eher links liegen gelassen habe – aus was für Gründen auch immer.

Heute morgen um 10 Uhr bin ich aufgebrochen. Womo war schon voll einsatzbereit. Alles an Bord. Erstes Ziel Riegel am Kaiserstuhl – der Müller-See Campingplatz. Ich bekomme einen Platz direkt am See. Womo-Urlaub heißt auch immer: der Kühlschrank muss voll sein. Also auf das Rad und zum nächsten EDEKA. Danach will ich mich kurz aufs Ohr legen – oh, Schreck! Meine Kissen fehlen! Nur Heidi’s Kissen sind alle da. Das Bettzeug fehlte auf der Checkliste, also auch im Womo.