Frischwassertank reinigen

Milder Dezembertag. Nach einer aktiven Saison muss der Tank entkalkt und entschlammt werden. Dr. Keddo‘s Tankreiniger kommt zum Zug. Tank mit 40 Liter Wasser füllen, Dr. Keddo rein, die ganze Flasche. Getränke einkaufen, damit alles gut durchgeschüttelt wird. Vorher noch ein paar Liter durch die Mischbatterien jagen. Ein wenig Schaum sollte schon austreten.

Dr Keddo Tankreiniger – Schleimspur und Entkalkung

Nach der Rückkehr Womo über Nacht stehen lassen. Achtung: Frostgefahr! Nur machen, wenn garantiert deutlich über 3 Grad! Die Truma Heizung öffnet bei 3 Grad und dann ist die Wirkung nur eingeschränkt und natürlich besteht die Gefahr, dass eine Mischbatterie Schaden nimmt. Am nächsten Tag Wasser ablassen. Frischwasser einfüllen und einiges durch die Leitungen in den Grauwassertank. Den Grauwassertank geschlossen halten und wieder ein kleine Tour machen. Danach alles entleeren, aber Frostsicher!

EBL – Sicherungen für Innenraum

Hinter dem Wust an Kabeln befinden sich am EBL die Sicherungen für den Innenraum

Heute musste ich mal wieder zum Prozess der kreativen Zerstörung greifen, um einen Einblick in den Aufbau der elektrischen Sicherungen im Womo zu erhalten. Was war passiert? Die Reifen sollten auf 6 Bar gebracht werden, da das Womo die nächsten Wochen kaum bewegt wird. Ich hatte mir dafür einen leistungsfähigen 12 Volt Kompressor beschafft. Für die Vorderräder verwendete ich die Front 12 Volt Steckdose, die über die Starterbatterie läuft. Für die Hinterräder wollte ich die Steckdose des Fernsehers verwenden. Für das rechte Hinterrad klappte das problemlos. Als ich aber das linke Hinterrad kontrollieren wollte, war der Kompressor scheinbar ausgefallen. Eine Kontrolle an der vorderen Dose brachte den Kompressor ins Leben zurück. Oh je, die Dose defekt? Fernseher mag nicht mehr, Phone Booster ebenfalls. Wo ist denn die Sicherung? Internet fragen. Leider sind die Foren wenig ergiebig und Dethleffs kennt auch nur die magere Bedienungsanleitung! Zum Thema Sicherungen wenig hilfreich. Irgendwie komme ich dann doch auf den EBL (Elektroblock von Schaudt). Der EBL102 ist unter dem Fahrersitz verbaut und die Sicherung sind über die Frontklappe des Sitzes einigermaßen zu erreichen. Die TV-Sicherung angeschaut – kaputt! Durch Reservesicherung ersetzt und alles wieder gut.

EBL102 – zu finden unter dem Fahrersitz

Jump Start – Starthilfe geben

Masse

Beim Sortieren der Womo-Werkzeugkiste fiel mir das Starthilfekabel in die Hand. Drei Meter lang und auch ansonsten gut ausgestattet. Große Frage: wo ist eigentlich beim Detlef die Starterbatterie? Die Bedienungsanleitung ist wenig hilfreich. Im Web gibt es Anleitungen wo die Batterie zu finden ist und wie man die Batterie ausbaut. Oh je, vor dem Fahrersitz, im Unterboden, unter den Gummimatten und dann noch sechs Schrauben lösen. Das kann nicht die Lösung sein, um schnell Starthilfe zu geben oder zu nehmen. Das muss anders gehen! Tatsächlich! Im Motorraum gibt es eine empfohlene Stelle für Masse und einen Pluspol. Wenn man weiß, wo und wie man den Deckel des Pluspols entfernt, geht alles schnell. Im ersten Foto seht Ihr den Masse-Anschluss – markiert mit den Worten Jump Start oder Depannage – am oberen Rand des Motorraums genau in der Mitte. Der Pluspol ist rechts, wenn man vorm Ducato steht. Einen dicken Schraubenzieher in den Schlitz am Deckel und nach links drücken. Der Deckel sollte sich leicht öffnen, nicht anfangen die Schrauben zu lösen und versuchen den Deckel ganz entfernen. Unter dem Deckel versteckt sich eine dicke Kontaktstelle für den Pluspol, da kommt das rote Kabel dran. Hier anfangen, wenn Detlef‘s Batterie leer ist. Also immer da wo die Batterie nicht mehr mag! Dann auf die volle Batterie. Nun das schwarze Kabel an die vollen Batterie und zuletzt auf die leere! Volles Auto starten. Auf Drehzahl bringen. Motor sollte rund laufen. Erst dann erfolgt der erste Startversuch am Pannenfahrzeug. Wenn fertig, dann in umgekehrter Reihenfolge die Kabel entfernen.

Pluspol in Deckel-zu-Stellung. Schraubendreher in Position
Deckel auf – Metall für Pluspol ist zu sehen

Toiletten-Cassette reinigen, Update

Mindestens 2x im Jahr ist Großreinemachen für die Toilette angesagt. Das Teil leidet ja nicht nur unter Urinstein und was sonst noch alles die menschlichen Gedärme verläßt. Auch Kalk ist ein heftiges Übel. Der Kalk lässt sich leider nicht mit kräftigem Spülen und ein paar Mittelchen entfernen. Die Cassette muss geöffnet und zerlegt werden und zwar so weit es der Hersteller zulässt. Leider sind die Angaben in der Bedienungsanleitung sehr dürftig. Aber keine Angst die Cassette zeigt sich weniger widerspenstig als erwartet.

Zunächst den Tankdeckel öffnen. Dazu muss der Deckel nach links aus Position 1 in Position 2 gedreht werden. Hilfreich ist eine kurze Holzlatte. Schieberplatte entfernen und Holzlatte einsetzen. Eventuell muss der Deckel auch zunächst mit Siliconspray gangbar gemacht werden. Der rechteckige Ventildeckel mit Thetford Aufschritt lässt sich vorsichtig mit einem Schraubendreher anheben.

Den Kalk entfernst Du nicht mit Essig, der greift die Gummiteile an. Also entweder vom Hersteller empfohlene, teuere Flüssigkeiten oder die Cola mit Backpulver-Variante wie unten beschrieben. Diese wird mit einer alten Zahnbürste oder einem Pinsel aufgetragen. Kleinere Spachteln helfen den gröbsten Kalk zu entfernen. Nach der Behandlung sieht eine C260 wieder fast wie neu aus. Alle Dichtungen vor dem Wiedereinbau mit Siliconspray haltbarer machen. Achtung auch innen die beiden Ventile nicht vergessen (Entlüftungsventile).

Im dritten Jahr hat sich nun doch eine dickere Schicht aus Kalk und Urinstein auf dem Boden der Cassette abgesetzt. Was nun? Ein gutes Hausmittel: Backpulver auf die Kalkflächen aufbringen und anschließend mit zwei großen Flaschen billigster Cola (die Zuckervariante, am besten 2-3 Liter!) übergießen und über Nacht einwirken lassen, vorher noch die Seitenteile mit einem Pinsel einschmieren und den Deckel montieren. Kräftig durchschütteln. Vorm Öffnen des Deckels den Entlüftungsknopf drücken und dann vorsichtig öffnen, wenn alles dicht ist entweicht explosionsartig eine feuchte Wolke. Aktuell baue ich die Cassette erst nach der Reinigung wieder zusammen.

Der zusammengebaute Deckel

Oktober Tour – Fazit

Ich konnte mich herrlich treiben lassen. Jeder Tag war gut ausgefüllt. Sei es durch Sport, Einkaufen, Womo versorgen. Immer gab es etwas zu tun. Die Abende habe ich mir oft mit Netflix vertrieben. Die Serie Spartacus ließ mich so manche Nacht nicht los. Viel Radfahren (750 km) und ein wenig Laufen (52 km). Radfahren war oft hart, die Temperaturen niedrig und die Luft feucht. Auch der Wind war nicht ohne. Die ersten 3 Wochen hat das Womo keine 1000 km zurückgelegt. Erst als Heidi die letzte Woche hinzukam musste es richtig schwer arbeiten. Es ging quer durch die Republik an den Müritz-See. Sollte man mal gewesen sein, muss man aber nicht wieder hin.

Route der Oktober Tour

  1. Müller-See 1, 79359 Riegel, 1.10.
  2. Schwimmbad, Friedhofweg 13, 79249 Merzhausen, 4.10 – Übungsleitertraining
  3. Sporthalle, Jahnstraße 17, 79423 Heitersheim, 4.10 – Übungsleitertraining
  4. Stellplatz, Ziegleweg 7, 79379 Müllheim, 4.10 – gratis Stellplatz
  5. Parkplatz Burg Rötteln, Schlossgasse, Lörrach, 5.10
  6. Rhein Camping, Jahnweg 22, 79761 Waldshut-Tiengen, 5.10
  7. Sonnental-Camping,  Im Doggenhardt 1, 78234 Engen, 9.10
  8. Erwin-Hymer-Museum, Robert-Bosch-Straße 7, 88339 Bad Waldsee, 12.10 – gratis Stellplatz
  9. Camping Ringelsmühle, Ringlesmühle 1, 73469 Riesbürg-Ringlesmühle, 13.10
  10. See Camping Langlau, Seestr. 30, 91738 Pfofeld-Langlau, 16.10
  11. Fortuna Camping, Neckarstr. 6, 74862 Binau, 21.10
  12. Kentuckyallee 19, 76149 Karlsruhe, 24.10
  13. Freizeitbad Woliday, Reudenerstr 87, 06766 Bitterfeld-Wolfen, 26.10
  14. Campingplatz Ecktannen, Fontanestr. 66, 17192 Heilbad Waren, 27.10
  15. Festplatz am Schwedensteg, 95326 Kulmbach

Zusammengefasst: am schönsten war es am Rhein. Der Kaiserstuhl war wunderbar mit Appetit auf mehr. Die Ostalb und die fränkische Seenplatte lohnen ein Wiedersehen.

Oktober Tour – Tag 28 – Müritz See

Müritz See

Wir sind weiter in Womo-Quarantäne. Habe am Wochenende Heidi abgeholt. Am Montag sind wir dann Richtung Meckpom aufgebrochen und haben gestern das Heilbad Waren am Müritzsee erreicht.

Heute führte uns eine Radtour durch den Nationalpark. Typisches Herbstwetter. Kühl, etwas Sonne. Um den See herum führen ausgedehnte Laubwälder durchbrochen von einigen Kiefernhainen. Die Route ist hügeliger, als es das flache Land erwarten lässt.

Der Käflingsberg mit 30m Aussichtsturm erreicht sogar 100 HM und liegt damit 40m über den Seen. Ich hab’s nicht bis oben geschafft. Als ich Baumwipfelhöhe erreichte wurden die Knie weich.

Oktober Tour – Tag 22 – Neckartal

Schön ist es im Ländle. Burgen gibt es zuhauf. Die meisten ehemalige Wegezoll Stationen. Der Unterschied zwischen Wegelagerern, Raubrittern und staatlicher Willkür ist hier fließend.

Mein Platz liegt in Sichtweite vom AKW Obrigheim (stillgelegt seit 2005). Von hier aus bin ich nach Heidelberg gefahren. Ziel die Altstadt-Neckarbrücke. Der Weg ist oft sehr schlecht und miserabel ausgeschildert. Ohne Fahrrad-Navi hätte ich so manche Abzweigung verpasst. Der Fluss fällt als Orientierung aus. Urplötzlich geht es steil in den Wald hinein. Brücken müssen überquert werden und manchmal steht nur eine schmale Spur entlang der vielbefahrenen B37 zur Verfügung.

In Heidelberg erreicht mich die Nachricht, dass mein lieber Freund und Klassenkamerad Heinz vor ein paar Tagen seinem Krebsleiden erlegen ist.

Ich entscheide mich den gleichen Weg wieder zurück zu radeln und komme erstmals seit langem auf über 100 km. Auf dem Rückweg bin ich deutlich schneller. Darauf lässt sich aufbauen.

Oktober Tour – Tag 20 – Altmühltal

Das bekannteste touristische Highlight der Gegend ist das Altmühltal. Der landschaftlich spannendste Teil verläuft zwischen Treuchtlingen und Eichstätt. Das Wetter war für heute deutlich besser vorhergesagt, als die Tag zuvor. Die Nacht war sternenklar. Man sieht es auch dem Himmel an – die Gegend ist nicht dicht besiedelt. Aber das bedeutete auch: nur 2 Grad am Morgen!

Hier wohnen die Pappenheimer!

Schon um 9:30 war ich auf der Straße. Wie am Sonntag: der nächste Ort liegt im nächsten Tal. Ich musste erst einmal 100 Höhenmeter überwinden. Damit war mir gleich gut warm. Das Altmühltal ist bis Pappenheim (berühmt durch Schiller’s Wallenstein: „Daran erkenn‘ ich meine Pappenheimer“) recht breit. Das heißt Wind hat gute Chancen und der bließ mir stetig aus Südwesten voll ins Gesicht. Da half auch ein sanftes Gefälle wenig. Der Schnitt war heute miserabel.

Immer mal wieder nette Felsformationen

Wer das obere Donautal kennt, ist vom Altmühltal etwas enttäuscht. Wenig spektakulär. Es wird zwar etwas enger und Felswände zeigen sich. Das ist dann aber schnell vorrüber. Alles recht lieblich mit ruhig dahin fließender Altmühl.

Willibaldsburg in Eichstätt

Wir sammeln Erlebnisse und keine Briefmarken