Trainingscamp Fuerteventura 16. bis 27. März 2019

Allzu viel wird es an Bildern nicht geben. Videos sicher gar nicht. Training und Erholung steht im Vordergrund. Ätsch.

Tag 1
5:30 mit dem Taxi zu Stefan in Weiherfeld
6:00 mit dem urtümlichen G-Modell von Stefan zum Stuttgarter Flughafen
am Flughafen, keine Schlangen am Check-In, kurze Verzögerung an der Personenkontrolle, pünktlich abgeflogen.
Schöner Flug und gute Sicht von meinem Fensterplatz in der allerletzten Reihe. Diese Reihe nehmen die Stewardessen nicht mehr wirklich war, mein vorbestelltes Essen wollten sie schon wieder einpacken.
11:40 Landung in Puerto del Rosario
14:00 Hotel Las Marismas in Corralejo, Empfang durch Thomas Braun. Thomas schafft eine recht entspannte Atmosphäre, die Hotelanlage und die Insel tun ein übriges. Die Ankunft am Samstag verlief perfekt. Mein Appartement ist für eine Person riesig. Der Urlaub kann beginnen. Von Thomas gibt es noch ein Radel Shirt, ein Handtuch und eine Badekappe.
17:00 Übergabe Fahrrad, ein Specialized, die Rahmenhöhe von 56 ist fast zu klein für mich.
18:00 noch eine kleine Probefahrt nach Montage der Pedale und des Garmin. Ich verfahre mich hoffnungslos und aus dem 10 Minuten Tripp wird eine halbstündige Rundfahrt.
19:00 Abendessen, gegen 20 Uhr treffen auch Clara mit Martin, Alex, Jan und Philip ein.

Tag 2
Frühstück kurz vor 8. Alle schon da, bin wohl der Letzte.
9:00 Abfahrt, Einteilung in Gruppen, ich war in der „Cappuccino“-Gruppe. Etwas über 50 km wurden es trotzdem. Vom Tempo her gemütlicher Einstieg. Route: Küste, Caldereta, La Oliva, Pause in Casas de Ariba, zurück nach Corallejo. Duschen, 30 Minuten Siesta und dann schwimmen.
Das Schwimmbecken in der Anlage ist zwar ausreichend groß für mich, aber eben kein übliches 25m Becken mit perfekten Bahnen. Ich hatte etwas Orientierungsschwierigkeiten beim Kraul und damit bin ich gleich wieder hektisch geworden. Gegen Ende hatte ich das einigermaßen im Griff. Mehr als 30 Minuten habe ich aber nicht geschafft. Beim Schwimmen sagt halt irgendwann der Kopf NEIN.

Tag 3
6:30 Nüchtern-Lauf, 8 km, ging gemütlich los, aber während des zweiten Kilometers wurde die Pace angezogen. 5:45, bergauf, zu schnell für einen Feel Good Run am Morgen. War den nächsten Kilometer dann zwischen Gruppe 1 und 2. Die letzten 100 Meter ging es hinauf auf den lokalen Vulkan, immerhin 91 m NN. Der Rest dann im lockeren 6er Schnitt zurück.
Habe mich heute wieder bei der „langsameren“ Rad-Gruppe eingereiht. Es standen 80 km auf dem Plan, in 120 Minuten, wie es der Trainingsplan vorsieht, wohl nicht zu schaffen. Aber immerhin, zwischendurch eine kleine Pause. Die Gruppe war recht groß und hat sich am ersten nennenswerten Berg geteilt. Ich habe erst bei der Abfahrt mitbekommen, dass wir die Hälfte verloren hatten. Natürlich musste ich auch Führungsarbeit machen, Wahnsinns Wattwerte erreicht und habe dabei wahrscheinlich überdreht, was der linke Oberschenkel mit einem heftigen Ziehen beantwortet hatte. Ich bin dann gemütlich die nächsten Kilometer hinterhergeradelt. Mein Oberschenkel hat sich bedankt und die Schmerzen waren schnell wieder weg.

Pause in El Cotillo

Den Rest der Tour habe ich mir dann guten Windschatten gesucht und sie problemlos überstanden. Vorhin noch eine Mütze Schlaf genommen und jetzt werde ich in den Ort wandern. Ich brauche noch ein paar Produkte um leere Tanks aufzufüllen.

Tag 4
Gestern Abend hatte ich Thomas versprochen um 6:15 im Gym am Streching teilzunehmen, aber nur, wenn ich von alleine wach werde, ohne Wecker. Nach dem gestrigen Trip konnte das nicht funktionieren. Bin zwar vor meinem Wecker wach geworden, aber da war es schon fast halb 8. Also Frühstück Time.

Mein Plan für heute: langsamste Gruppe (wir hatten gestern einen 26er Schnitt!), hinten einreihen, nicht anstecken lassen und was passiert? Bei der Gruppeneinteilung melde ich mich zur langsamen 60er Gruppe, Thomas schaut zu Simone. Simone schüttelt den Kopf. Ich darf nicht bei mir mitfahren. Ich soll in die andere 60er Gruppe. Oh je, wollte nicht mit Alexandra fahren, das kann nicht gutgehen, bei Ihren Wattwerten. Es wird eine kleine PSK-Gruppe, mit dabei sind noch Jan und Vanessa. Wie erwartet geht es gleich richtig zur Sache, von wegen ruhige Ausfahrt, schon nach 8 Km muss ich abreißen lassen. Danach tritt die Gruppe zwar kürzer, aber ich sehe immer noch zu oft Werte von über 200 Watt auf meinem Garmin. Irgendwie erreiche ich mit der Gruppe die Paßhöhe von Caldereta. Da steht doch tatsächlich Simone mit ihrer Gruppe und macht Päuschen. Sie bietet mir sogar an, ab jetzt bei ihr mitzufahren. Nein! Nun kommt noch eine absolut geile Abfahrt. In der Spitze fast 80, vielleicht hätte ich die sogar geknackt, wenn die 3 vor mir nicht im Weg gewesen wären. Spitzkehren mit dem Rennrad bergab, da kommt kein Motorrad hinterher! Der Rest: etwas lockerer durch die hier wellige Landschaft zurück nach Corralejo und bei Secreto der übliche Abschluß-Kaffee. Wie gestern: heiße Schokolade und Kuchen. So ein super gesunder mit Möhren, Nüssen und vielen anderen guten Dingen. Die machen hier ein wenig auf gesund und Bio und versuchen sich in Umweltschutz und Müllvermeidung, na ja, ob ein Strohhalm aus Karton viel besser ist als einer aus Plastik? Immerhin verrottet er schneller.

Calpe und Elche

Gestern sind wir nicht nur viel gefahren, sondern haben uns auch noch Calpe angesehen. Der Ort Calpe ist besonders berühmt für den großen Felsen, der sich direkt am Strand auf über 330 m erhebt. Im Strandlokal hat Katharina endlich ihren Aperol Spritz bekommen. Kaffee und Eis gab es für die anderen.

Heute ging es in den Palmengarten von Elche. Der größte in ganz Europa und auch schon viele  tausend Jahre alt. Auf der Rückfahrt haben wir uns erstmals aufgeteilt. Karl holt nachher Marco vom Flughafen. Ich habe die Krabbelgruppe bestehend aus   Andrea,  Dieter und mir ins Hotel zurückgebracht. Ich hatte für heute auch genug vom Moped fahren Der Rest ist wohl irgendwo in den Bergen und wird wahrscheinlich ziemlich nass. Der Himmel hat sich zugezogen, die Wolken sind teilweise recht schwarz.

Cueva Benidoleig

Wetter versprach etwas stabiler zu werden. Am morgen hatte es geregnet. Kräftiger Wind war aufgekommen. Heute geht es Richtung Norden. Dort wo die vergangenen Tage die Regenwolken sich festgefressen hatten. Schöne, einsame, kurvenreiche Straßen. Wenig Verkehr. Kaum Autos, keine Motorräder, ein paar Radfahrer. Etwas mehr wie die vergangenen Tage, Spanien ist eine Rennradnation. Viele der einsamen Passstraßen sind als Radfahrerstrecken ausgewiesen mit ausdrücklichem Hinweis doch bitte wenigstens 1,5 m Abstand zu halten.

Wenn Karl die linke Hand hebt heißt das „freie Fahrt“ bis zur nächsten Abzweigung oder bis zur Passhöhe. Die nächste Viertelstunde entscheidet jeder selbst wie er die Strecke bewältigt. Marco wie immer voraus, auch wenn heute Andrea hinten drauf mitfährt. Gestern war sie noch mit ihrer 600er Honda unterwegs. Dahinter kommt Thomas mit Katarzyna. Mir fallen die ersten Minuten schwer. Manche Kurven sind noch feucht. Erinnerungen an Donnerstag kommen hoch. Der Sturz ist noch nicht ganz verdaut. Doch dann läuft es Kurve für Kurve besser und plötzlich ist Thomas wieder vor mir. Dabei fällt mir überhaupt nicht auf, dass Karl sich angeschlichen hat. Er ist heute auf dem Roller unterwegs. Da muss er zeigen, was ein Honda X-ADV alles kann. Auf der Passhöhe bekomme ich erst einmal einen Anschiss, ich hätte Karl nicht vorbeigelassen. Na ja, später auf meinem Video sehe ich, Karl hing Minuten hinter Gerd und die letzten 3 Kurven war er wohl hinter mir. Da habe ich mich wohl zu sehr auf Thomas konzentriert.

Auf der Passhöhe des Coll de Rates Kaffee trinken. Restaurant hat einen deutschen Touch, es wird „ofenfrischer Apfelstrudel mit Vanillesoße“ angeboten.

Tagesziel ist die Höhle „Cueva Benidoleig“. Mehrere hundert Meter in den Fels hinein hat das Wasser eine Höhle gegraben, die wohl schon von Steinzeitmenschen besiedelt wurde.

Über die Berge geht es wieder zurück nach Altea.

Unsere Mopedtruppe: Isabella, Carlos, Dieter, ich, Karl, Thomas, Katarzyna, Andrea, Marco, Gerd und Werner.

Regenausfahrt

Kurzer Nachtrag zu gestern:

nach Einkaufen bei Lidl (Wasser, Kekse, Nüsse) und Mercadona (Frauenmarkt!). Einen feinen Weinbrand erstanden „Cardenal Mendoz“. Beim Scheck-In habe ich mal das doppelte bezahlt.

Nachmittags noch eine kleine Ausfahrt in die Berge zu den Coves dela Canelobres, eine Tropfsteinhöhle in den Küstenhügeln.

Donnerstag morgens:

Der erste Blick vom Balkon: alles grau. Habe heute übrigens den Wecker gebraucht, im Gegensatz zu gestern. Obwohl ich den Wecker weiter Richtung neun gedreht hatte. Komme langsam im Urlaub an.

Gemütliches Frühstück. Das Hotel ist voll mit älteren Norwegern. Geht daher am Buffet etwas langsamer, zum Glück haben die Herrschaften Verständnis mit ungeduldigen Mitmenschen wie mir.

Im Aufzug werde ich gefragt, ob ich auch Norweger bin, immerhin wurde ich als Motorradfahrer erkannt, trotz Helm und Kombi.

Der Plan ist um halb elf loszufahren. Gleich ist elf und ich habe noch Zeit zum bloggen.

Heute hat es meine AT erwischt. Wir waren schon mitten in den Bergen, es fing langsam richtig zu regnen an. Die Regenkombi musste ran. Die Straßen waren immer wieder klitschig. Irgendwann war es dann soweit. Ich beschleunige etwas zu hart aus einer Rechtskurve und plötzlich rutscht das Hinterrad weg und schon liegen  die AT und ich  auf dem Asphalt. Der rechte Stiefel ist kurz eingeklemmt. Komme nach 3 Sekunden frei und stehe neben meiner quer auf der Straße ausgestreckten AT. Außer einer leichten Prellung am rechten Scheinbein und ein paar Kratzern an der Regenkombi ist an mir alles okay.

Zu dritt stellen die anderen die AT wieder auf. Der rechte Koffer hat eine Macke, der Sturzbügel zeigt wofür er gedacht ist, das war es dann mit den Schäden. Nichts wildes. Die Honda springt wieder munter an. Nach einigen Schreckminuten geht es weiter.

Bald soll ein Café kommen, nur leider ist daraus zwischenzeitlich ein Andenkenladen geworden.

Mittagspause in El Castell de Guadalest.

Etwas weiter unten gab es da noch etwas zum einkaufen. Ich hab ein Riesengroßes Glas Honig und etwas Olivenöl eingekauft. Ja dann war da noch dieses Motorradmuseum. Viele alte Maschinen von Herstellern die ich noch nie gesehen hatte.

 

Albir Playa Hotel & Spa

War schlußendlich doch nicht so dramatisch, wie es sich anhörte.  Okay, schlimm genug. Zwischen Marseille und Barcelona scheint Straßenräuberei häufiger zu geschehen. Am besten nicht anhalten, durchfahren!

Im Endeffekt fehlen zwei Helme, auffallend nur zwei kleinere, die dicken Helme der Männer sind alle da.  Ein Koffer wurde durchwühlt und die in eine Jacke verpackte Whiskeyflasche geklaut! Außerdem fehlen gut 500 Liter Diesel.

Bin heute morgen gegen halb acht aufgewacht. Frühstück war für 9 geplant. Also ein kleiner Lauf Richtung Meer und den Strand entlang. Der Playa ist nicht allzu groß.  Eine zugebaute Bucht, ein wenig Sand, mit italienisch anmutenden Liegen. Die zweite Hälfte ist Fels.

Der Rest des morgens ist dann mit Motorradabladen draufgegangen. Leicht ermüdete Oberarme! Durfte jetzt auf diverse GS und einer GT Probesitzen, als leichtester von den großen durfte ich die Mopeds von der Palette runterfahren. Die anderen schieben und ziehen am Moped.

https://www.albirplayahotel.com/en/m2/

Anreise

Der Tag begann nicht so doll. Erst ein fröhlicher Gruß von Karl und dann die Hiobsbotschaft: unweit von Barcelona wurde Marco, unser Truck Driver, betäubt und der Lkw aufgebrochen. Fahrer und den Mopeds geht es gut. Aber im Gepäck wurde herumgewühlt. Marco schickt Fotos. Ich sehe meine unversehrte Reisetasche. Aber die Helmtasche ist nicht zu sehen. Also muss der alte Klapphelm mit. Sicher ist sicher, Karl hat ja zweites Handgepäck gebucht. Der hatte wohl schon etwas geahnt.

Kurz vor 2 holen mich Isabella und Carlos ab. Wir lesen noch Werner auf und treffen in der Waldstadt auch Karl, Andrea und Marco. Anreise zum Baden Airport verläuft ereignislos.

Aber im Flughafen der nächste Zwischenfall. Werner’s Schuhsohlen lösen sich; auf die Sohle zerbröselt vollständig; im Nu entstehen ein paar Snicker.

Flug: um Alicante haben sich ein paar Gewitterwolken versammelt. Der Flieger macht einen großen Bogen.

Jetzt sitzen wir zu zwölft im großen Reisebus. Karl gibt noch ein paar Anweisungen. Nachher gehen wir erst auf die Zimmer, dann essen fassen und anschließend Gepäck suchen.

Wir sammeln Erlebnisse und keine Briefmarken