NA108 – Anza Borrego Desert State Park – Hellhole Canyon Area

Wir haben uns entschieden, in Richtung Yoshua Tree National Park weiter zu fahren. Zunächst wurde unser Detlef nach dieser faulen Zeit wieder einer Wäsche unterzogen und auch die Reifen wieder richtig aufgepumpt. An den normalen Tankstellen war das nicht möglich. Bei Evans Tire wurde mit Hilfe einer professionellen Pumpe der richtige Luftdruck auf alle vier Rädern eingestellt.

Los ging es in die Berge. In das Santa Ysabel Valley. Bei Heroes Wood-Fired Pizza hatten wir auf ca. 1000m einen Stellplatz und konnten dort  Pizza und Live Music genießen.

Zum Frühstück mussten wir unsere Photovoltaik vom Schnee befreien. Eigentlich wollten wir keinen Schnee mehr sehen….

Der Anza Borrego Desert State Park lockt mit den unterschiedlichsten Kakteen und Wildblumen. Für die meisten Blüten sind wir etwas zu früh dran. Aber im Hellhole Canyon blühten bereits die Ocotillos und auch einige andere Kakteen fingen an. Es ist wieder deutlich milder.

Die Wanderung zum Maiden Hair Fall, einem kleinen Wasserfall am Ende des Hellhole Canyons, war durch einen stetigen Anstieg geprägt und die letzten 100 Höhenmeter ging es über Felsen, so dass Rainer schließlich allein weiter hinauf geklettert ist. Ich wollte es ja nicht schon wieder übertreiben…

NA107 – Fahrradtour Richtung Coronado Bridge

Die Coronado Bridge konnten wir schon von Point Loma aus sehen. Die Brücke führt nach Coronado Island auf dem auch ein altes Hotel im viktorianischen Stil zu besichtigen ist. Wir hatten uns dann gedacht, bis zu einem Fähranleger ein paar Kilometer vor der Brücke eine Fahrradtour zu machen und dann mit der Fähre nach Coronado Island überzusetzen.

War gar nicht so einfach, da wir zunächst durch San Diego, am Flughafen vorbei bis zur Promenade von Seaport Village kommen mussten. Die Fahrt führte uns auch entlang eines 6-spurigen Highways. Auf einer Bike Lane wohlgemerkt. Aber nicht besonders einladend, wenn die dicken Trucks (Pick ups) vorbei rauschen. 

Die Hafenpromenade war sehr voll, da dort mehrere Seefahrt Museen Platz gefunden haben und auch ein großer Aircraft Carrier als Museumsschiff besichtigt werden kann. Überhaupt die Marine ist dort sehr präsent.

Auf die Fähre haben wir es dann, auch aufgrund der Uhrzeit nicht mehr geschafft. Die Rückfahrt war dann angenehmer, wir sind meist am Ufer entlang wieder zurück zur Mission Bay gefahren.

NA106 – Point Loma mit Caren & Rob

Unsere Stellplatznachbarn Rob und Caren aus British Columbia haben uns eingeladen, mit ihnen zusammen eine Fahrt zum Point Loma zu unternehmen. In ihrem mitgeführten Mini fuhren wir daher hinauf zum Lighthouse und hatten einen wunderbaren Blick auf die Stadt und den Marinehafen. Bei einer kurzen Wanderung an der Küste entlang waren Pelikane und Seelöwen zu beobachten.

Zurück auf dem Stellplatz durften wir dann noch den RV unserer Gastgeber anschauen. Gigantisch so ein Bus mit zwei Slideouts…

Wir setzen unseren Müßiggang fort und bewegen uns aber doch viel mit dem Fahrrad. Ohne Rob und Caren waren wir dann am Pacific Beach, von unserem Ressort aus immer gerade aus ca. 5 km. Am Strand war sehr viel los. Vorwiegend junge Leute wahrscheinlich auch hier wie anderswo in den USA und Kanada, Spring Break. Die Alten wurden wohl nach Yuma „outgesourced“…

NA105 – San Diego Old Town

Wir haben nicht die Absicht San Diego mit dem Wohnmobil zu erkunden. Wozu haben wir Fahrräder dabei?!

Heute ging es daher mit dem Rad entlang der Mission Bay an der unser Ressort liegt nach Old Town. Die Route war angenehm zu fahren, da meistens Bike Lanes genutzt werden konnten. 

Old Town ist ein Ziel für Touristen. Es wird hier versucht, die Architektur der Gründerzeit von San Diego zu zeigen. In den Gebäuden sind heute vorwiegend Souvenirshops und Restaurants untergebracht. 

NA104 – Imperial Sand Dunes

Nach unserem Aufenthalt in Yuma ging es nach 4 Wochen RV-Ressort Desert Holiday weiter in Richtung San Diego unserem geplanten nächsten Aufenthalt entgegen.

Zuvor wollten wir noch den Reifendruck unseres Detlefs anheben, was leider nicht gelang, weil die an der Tankstelle verfügbare Pumpe nicht ausreichend Luftdruck aufbauen konnte. So fuhren wir weiter über den Colorado River nach Kalifornien und passierten tatsächlich eine Grenzkontrolle. Erfreulicherweise waren die Grenzposten absolut desinteressiert, so dass wir mit unseren Mandarinen und einer Avocado keinerlei Probleme bekamen.

Die Fahrt auf der relativ unebenen 78 an einer Goldmine mit riesiger Abraumhalde vorbei, brachte uns auf eine Höhe von 1000 Fuß. Unser Ziel waren die Imperial Sand Dunes, die man von Yuma aus sehen kann, wenn kein Sandsturm ist. Aber auf der Fahrt hat es ziemlich gestürmt, war daher sehr „staubig“. 

Die Dünen sind ein riesiges Freizeit-Paradies für OHV (Off-Highway-Vehicle) und steigen bis zu 100 m an. Leider konnten wir den Osborne Overlook nicht genießen, da wir unterwegs hinauf in einer Sandwächte stecken geblieben sind. Der Wind ging so stark, dass unser Detlef innerhalb kürzester Zeit immer tiefer mit den Vorderrädern versank. Zu betonen ist, dass es sich um eine ausgebaute geteerte Straße handelte. Dank tatkräftiger Unterstützung anderer Touristen konnten wir wieder befreit werden.

Wir fuhren weiter nach El Centro, wo wir auf dem Walmart Parkplatz übernachten konnten. Den Nachtmittag verbrachten wir im Kino und vergnügten uns mit dem thematisch passenden Film Dune 2. Zu einem Preis von 6$ pro Person. So günstig waren wir schon lange nicht mehr im Kino.

NA103 – Events in Yuma – So feiert die amerikanische Provinz

Yuma bietet alles, was wir von der amerikanischen Provinz erwarten. Zunächst das klassische Rodeo. Wir haben darüber schon berichtet.

Am darauffolgenden Wochenende gab es ein BBQ Festival in der Main Street. Dutzende von Grills in allen möglichen und unmöglichen Formen waren in den Nebenstraßen der Main Street aufgebaut.  Wie der Wettkampf funktionierte konnten wir nicht ermitteln. Zum BBQ Wettbewerb gab es Live Music, Tanzdarbietungen und eine volle Main Street und dieses Mal hatten alle Läden geöffnet. An einem Grill habe ich ein amerikanisches Gyros gegessen, Heidi ein Sliced Pork. Die Fahrräder hielten dieses Mal ohne Panne durch.

Eine Woche später ein weiteres typisches Event des amerikanischen Südwestens, ein Classic Car Treffen. Das „Midnight at the Oasis“ auf den Baseball-Feldern von Yuma. Hunderte meistens perfekt gepflegte Autos, mindestens 45 Jahre alt. Viele aber deutlich älter, bis zu 100 Jahre.

Der Andrang war groß, hier waren weitaus mehr Menschen als beim BBQ-Festival trotz Eintrittsgeld. Alle Parkplätze belegt. Zu sehen waren natürlich fast ausschließlich alte US-Straßenkreuzer, Pickups und Muscle Cars und immer wieder die Corvette und der Ford Mustang. Ein paar Italiener, Porsches und VWs waren auch darunter und sogar ein 2CV.

NA102 – Telegraph Pass – Hiking

Zum ersten Mal seit 3 Monate haben wir eine Wanderung unternommen. Gehandicapt war ich ja bisher durch mein gebrochenes Bein. Jetzt geht es wieder und so haben wir in der Nähe von Yuma den Telegraph Pass erklommen. Wanderung 8,5 km mit ca. 400 m Steigung. Der Anstieg zur Funkstation ging über einen sehr steilen aber immerhin befestigten Weg. Die für die dortige Arbeit notwendigen Autos kämen hier sonst nicht hoch. 

Ich hatte danach einen – wen wundert es – ausgeprägten Muskelkater. 

Allmählich fangen hier die Kakteen an zu blühen.  So haben wir zum ersten Mal gesehen wie Ocotillos, eine dornige Wüstenpflanze, blühen. Normalerweise sind diese Kakteen das ganze Jahr ohne Blätter, es sei denn es regnet. Dann bilden sich an den langen dornigen Ästen (lange Ruten) kleine Blätter und an der Spitze eine Blüte.

Beheimatet sind in dieser Wüstenregion auch Chuckwalla, die sich ziemlich aufplustern können und wie kleine Dinos aussehen.

NA101 – Gemüseanbau

Wir fragen uns die ganze Zeit, warum so viele Leute in Yuma überwintern. Auf jeden Fall ein Ort mit vielen lauten Pickup-Trucks und einem Military Airport mit häufigen, lauten Übungsflügen. Auch große Hubschrauber, die wahrscheinlich die Grenze zu Mexiko beobachten, sehen wir häufig.

Aber Yuma ist auch der laut diverser Quellen sonnigste Ort der USA.

Was uns vor allem aber noch aufgefallen ist, sind die vielen Kanäle, die die gesamte Region um Yuma herum durchziehen. Hier liegt das Hauptanbaugebiet für Wintergemüse der USA, wie Sellerie, Brokkoli, Karotten etc. 

Colorado River an der Grenze Arizona/California – kaum größer als die Murg bei Rastatt

Die Kanäle werden vom Colorado River gespeist und das Wasser mit einem ausgeklügelten System in die Gemüsefelder geleitet. Unser Ressort liegt nicht weit vom Hauptkanal entfernt. 10 km in Richtung Norden am Kanal entlang (ist Fahrradtauglich, wenn auch nicht durchgehend geteert) und wir befinden uns in Old Town von Yuma.

Im wieder sehen wir Landarbeiter-Busse mit Toiletten auf dem Anhänger herumfahren

NA100 – Los Algodones

Wir sind so nah an der mexikanischen Grenze, dass wir unbedingt mal auf die andere Seite müssen. Los Algodones drängt sich da förmlich auf. Es ist keine 30 Minuten entfernt. Das wollten wir uns nicht entgehen lassen, nachdem unser Nachbar erzählt hat, dass an der Grenze zu Mexiko ein riesiger Parkplatz auf touristische Tagesgäste wartet. Parkgebühr 8 $ waren okay. 

Der riesige Grenzzaun von Mexiko aus gesehen. Dahinter befindet sich das gelobte Land.

Dort angekommen ging es auch schnell zu Fuß nach Mexiko. Keinerlei Passkontrolle, aber jetzt wurden wir zu Gejagten. Wir waren sofort von diversen Leuten umgeben, die uns ihre Visitenkarten von örtlichen Zahnärzten unter die Nase hielten oder versuchten uns in Andenkenläden mit gewebten Decken, geschweißten Blumengestecken für den Vorgarten oder T-Shirts zu lotsen. Bei mir bewirkt das immer das Gegenteil von Interesse, ich bin dann eher auf der Flucht. Rainer sollte einen neuen Strohhut kaufen, seine Haare schneiden lassen…

In einem Laden, der Apotheke, Liquor Shop und was noch alles ist, erstehen wir ein Glas Honig. Die Amerikaner kaufen dort ihre Medikamente, die in den USA horrend teuer sind. Auch Tequila wird  gerne mitgenommen. Außerdem ist es ein Eldorado für günstige Zahnbehandlungen und Zahnersatz. Angeblich gibt es in der kleinen Stadt um die 600 Dentisten.

Nach zwei Stunden hat es uns gereicht und wir wollten wieder zurück in die USA. Eine knappe 3/4 Stunden mussten wir anstehen um nach einer sorgfältigen Ausweiskontrolle wieder amerikanischen Boden betreten zu dürfen.

Die Warteschlange zurück. Es ist noch nicht einmal Mittag. Die meisten kommen nur für einen kurzen Einkauf in der Apotheke

NA99 – Prison of Yuma

Das Arizona Territorial Prison ist die touristische Attraktion in Yuma City. Es wurde 1876 eröffnet und 1909 wieder geschlossen, weil es zu klein wurde.

 Es galt als sehr humanes und modernes Gefängnis mit Elektrizität und gut ausgestattetem Krankenhaus. Das Gefängnis befindet sich auf einem Hügel oberhalb des Colorado Rivers, der hier vor dem Bau der Staudämme mehrere Kilometer breit gewesen sein soll und von Dampfschiffen befahren werden konnte. Heute ist der Colorado eher ein Flüsschen.

Ein großflächiger Wachturm dominiert das Ganze, das Gefängnis selbst wirkt nicht besonders groß. Über 200 Insassen waren in den winzigen Zellen untergebracht. Nicht größer als ein kleines Badezimmer mit jeweils zwei dreistöckigen Betten. Auch Einzelzellen ohne Licht waren vorhanden. Nicht nur Männer sondern auch insgesamt 29 Frauen waren eingesperrt. Manche wegen Untreue, manche aber auch wegen Mord und Totschlag.

Ein Teil des Gefängnishügels wurde beim Bau der Eisenbahn einfach abrasiert um eine Brücke über den Colorado zu bauen. Auch die Interstate führt heute haarscharf daran vorbei. 

Die Rückfahrt hat sich dann verzögert, da Rainer wieder einen Platten am Vorderrad hatte. Also wieder Schlauch wechseln. Im uns bereits bekannten Bikeshop haben wir dann gleich auch neue Mäntel geordert….

Wir sammeln Erlebnisse und keine Briefmarken