Empfohlen wurde uns eine Wanderung zu den Lärchen am Healy-Pass im Sunshine Valley Skigebiet.
Es ging kontinuierlich bergauf und aufgrund der Vielzahl der Besucher war es eher unwahrscheinlich einem Bären zu begegnen.
Das Wetter war leider wieder ziemlich trüb und kalt und oben hat es dann auch noch gegraupelt. Die Farbe der Lärchen ist aber so auch wunderschön. Überhaupt das Gelb der Bäume kennt man bei uns gar nicht.
Banff ist ein richtiger Touristenort. Viele Leute waren unterwegs. Wir haben den Ort per Fahrrad besucht und ich habe endlich einen hoffentlich wasserdichten Wanderhut erstanden. Unser Campground lag oberhalb von Banff im Nationalpark. Eine Wapitiherde konnten wir unterwegs beobachten.
Nach dem Museumsbesuch hatten wir noch einen Zwischenstopp am Horse Thief Canyon eingelegt. Die Geschichte dazu hat uns amüsiert, da angeblich Pferde darin verschwunden waren, die dann auf der anderen Seite mit neuem Brandzeichen wieder aufgetaucht sind. Daher also der Name.
Vom Dinopark und dem Museum hatten uns Patrick und Alexandra vorgeschwärmt. Es lohnt sich wirklich. Das Museum soll das größte Dino-Museum weltweit sein.
Ein phantastischer erdgeschichtlicher Exkurs wurde uns geboten. Wir erfuhren welche Fossilien in Alberta gefunden wurden und dass alle Fossilien streng geschützt sind.
Unser nächstes Ziel war das Museum von Drumheller.
Auf dem Weg dorthin kamen wir an einem alten Kohlebergwerk, der Atlas Coal Mine vorbei. Hier im Tal des Red Deer wurde Kohle abgebaut, die in einer Schicht der Hoodoos auch noch sichtbar ist.
Die Hoodoos (Hütchen) werden wohl bald nicht mehr vorhanden sein. Wind und Wetter und auch wir Touris setzen ihnen ziemlich zu.
Hoodoos
In Drumheller mussten wir natürlich den weltgrößten T. Rex ablichten bevor wir unseren Übernachtungsplatz am Walmart aufgesucht haben. Nach einer kurzen WoMo-Wäsche am nächsten Tag wollten wir uns die im Dinopark ausgegrabenen Fossilien im Royal Tyrrell Museum anschauen.
Wir hatten eine geführte Wanderung gebucht, die uns durch den Nationalpark zu der sogenannten Cathedrale an eine Ausgrabungsstätte geführt hat. Allein darf man sich hier nicht aufhalten. Unser Guide Jessica, die Leiterin des Dinoparks, hat uns begeistert von den Ausgrabungen erzählt. Bei der Cathedrale wurden Knochen von ca. 1000 Dinos gefunden, so dass die Wissenschaftler herausgefunden haben, dass die Dinos wohl in Herden gelebt haben. Wir erfuhren wie es hier vor ca. 75 Millionen Jahren ausgesehen hat.
Cathedrale
Der Tod der Dinos wurde durch eine Flut- und Schlammwelle ausgelöst. Der Rand eines durch schmelzende Gletscher entstandenen Sees war wahrscheinlich gebrochen. Die Erosionen der vergangenen Jahrhunderte hat die Skelette freigelegt. Das Fossil Display ist eine ca. 4 qm große Fläche, die zeigt, wie die Knochen aufgefunden wurden.
Der Red Deer River hat kaum Strömung und ist nicht besonders tief und sehr morastig. Ursprünglich war das Tal mit Cottontrees bewaldet. Vereinzelt sind noch über 200 Jahre alte Bäume vorhanden. Warum sie aber absterben und sich keine neuen anpflanzen ist nicht bekannt. Unser Campground lag direkt am Fluss. Hier muss wohl auch ab und zu mit Überschwemmungen gerechnet werden.
Durch das herbstliche Laub ist es hier wunderschön.
Nach zwei sehr ruhigen Tagen in der Prärie ging es wieder zurück auf den Highway. Medicine Hat war unser nächstes Ziel, da wir auch mal wieder einen Waschtag einlegen mussten. Der Gas-City-Campground war dafür absolut geeignet.
Vorbei am weltgrößten Tipi (dort „Tepee“ geschrieben) fuhren wir dann nach Downtown. Die Städte sind, wie bereits schon einmal erwähnt, nicht mit unseren vergleichbar. Es gibt dort einen kleinen Park mit einer alten Lok der Canadian Pacific Rail zu bewundern, dazu eine Straße mit kleinen Läden.
Die Natur in Kanada ist aber unschlagbar. Absolut unterschiedlich von der Ost- zur Westküste. Wir waren in den Badlands angekommen. Faszinierend! Ein riesiger Canyon, in dem seit den 1955er Jahren Dinosaurierknochen einer ganzen Herde ausgegraben wurden.
Der Red Deer River hat sich in diesem Tal ausgebreitet, es aber nicht gegraben. Die Badlands entstanden durch Vulkane, Gletscher und Erosionen.
Vom Camp aus hatten wir die Möglichkeit einen ca. 11 km langen Rundtrail zu laufen. Gewarnt wurde vor Bisons und Rattlesnakes. Bisons und besonders deren Hinterlassenschaften konnten wir bewundern, Rattlesnakes nicht. Haben wir aber auch nicht wirklich vermisst.
Der Trail verlief ausschließlich in praller Sonne. Wir waren in der Prärie angekommen! Es ging auf einem schmalen Pfad auf und ab und wir haben auf der gesamten Strecke nur ein Paar aus Regina getroffen. Die beiden hatten sich auf den roten Stühlen niedergelassen, die in Kanada immer an Stellen mit besonders schönen Aussichten stehen. In der Ferne waren einige Bisons zu erkennen.
Die Fahrt zum Grassland Parc ging an Salzseen entlang, die häufig tiefblau wirken mit weißen Ablagerungen am Rand – dem Salz. Laut Wikipedia soll es sich um Kali-Salz handeln. Da muss jetzt mal unser Chemiker ran…
Wir fuhren an Regina vorbei, der Hauptstadt von Saskatchewan immer den Trans Canadian Highway in Richtung Westen.
Bei Swift Current bogen wir im rechten Winkel nach Süden ins „Nichts“ ab Richtung Nationalpark. Es wurde empfohlen, genügend Wasser mitzuführen, da ab 4. September kein Service am Campground geboten wurde. 140 km zum Campground… 20 km vorher in Val Marie war das Visitor Center. Von dort aus ging es auf einer heftigen Gravelroad in den Park zunächst über sog. Texas-Gates. Bei uns bekannt auch aus dem Allgäu um zu verhindern, dass das Vieh wegläuft. Hier sollten die dort lebenden Bisons gehindert werden, das Weite zu suchen.
Der Campground mit ca. 20 Stellplätzen war 2/3 belegt.
Abgesehen vom Wind war es absolut still hier. Daran muss man sich auch erst gewöhnen.